Textdaten
<<< >>>
Autor: Johann Gottfried Herder
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Die Erfinder
Untertitel:
aus: Zerstreute Blätter (Fünfte Sammlung) S. 21–22
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1793
Verlag: Carl Wilhelm Ettinger
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Gotha
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google und Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


Die Erfinder.


Auf dem Staatstheater pflegen die durch Preise hervorgelockt zu werden, die etwas Edles und Nützliches erfinden.

Unlängst trat ein Patriot hervor und versprach die Kunst, den Saft der Unterthanen, ohne daß sie es merkten, aus ihnen in ein Privatbehältniß zu leiten.

Dabei hatte er Brillen, die zehnfach vergrösserten, so daß der Faden ein Strick, der Pfennig ein Ducaten schien; sodann auch Scheidewasser, ein süsser Trank, der inwendig alles aufzehrte, von aussen aber dem Körper seine Gestalt ließ.

Da trat die Rechtschaffenheit, der Staatskunst gewisseste Rathgeberin, auf, sah die Bestie grimmig an und sprach: Jetztlebenden soll niemand schaden; dieser Bösewicht aber wütet gegen Welt und Nachwelt. Das Fleisch will er verzehren, und zukünftigen Geschlechtern die Haut nachlassen.

„Der Kaiser August ließ seine Stadt, die er von Ziegeln gebaut überkommen hatte, von Marmor erbauet zurück; Dieser will eine goldne Stadt in Asche der Nachwelt übergeben.“

Alle fielen der Rechtschaffenheit zu; der Projectmacher ward in einen flammenden Ofen geworfen, und mit seiner umhergestreueten Asche die Luft versöhnet.