Die Cattundruck-Fabrik von Uhlemann und Lantzsch in Frankenberg

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Autor: Diverse
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Titel: Die Cattundruck-Fabrik von Uhlemann und Lantzsch in Frankenberg
Untertitel:
aus: Album der Sächsischen Industrie Band 2, in: Album der Sächsischen Industrie. Band 2, Seite 64
Herausgeber: Louis Oeser
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1856
Verlag: Louis Oeser
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Erscheinungsort: Neusalza
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Quelle: Commons und SLUB Dresden
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Cattun-Druck-Fabrik v. Uhlemann & Lantzsch in Frankenberg.

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Die Cattundruck-Fabrik von Uhlemann und Lantzsch in Frankenberg.


Es gehört dieses Geschäft zu einem der ältesten der Stadt und bestand in früherer Zeit unter der Firma G. Gärtner und Co., welches sich anfangs mit Anfertigung roher Cattune und später mit Handdruckerei beschäftigte.

Vor dem Anschluß Sachsens an den großen deutschen Zollverein erlitt es, wie viele andere derartige Geschäfte, harten Druck und konnten nur mit Anstrengung erhalten werden.

Im Jahre 1828 ging das Etablissement käuflich an die jetzigen Besitzer, die Herren Uhlemann und Lantzsch, über und von da an datirt sich die heutige Firma. Das Geschäft erfreute sich von dieser Zeit an eines gesegneten Fortganges; die bisher inne gehabten Räumlichkeiten in der Stadt reichten bei dem wachsenden Umfange des Betriebs bald nicht mehr aus, es wurde deshalb 1834 ein großes Bleichgrundstück der ehemaligen Fabrik Ranft und Ehrenberg angekauft und sofort zur Anlegung eines großen Druckhauses und eines Färbereigebäudes geschritten; 1836 entstanden das Walzendruckhaus und mehrere andere Gebäude und so wurde nach und nach dieses Etablissement auf den heutigen Standpunkt gebracht. Man kann dieses Etablissement jetzt als das größte seiner Art in Sachsen bezeichnen, und es ist bei dem stets wachsenden Betrieb in beständiger Vergrößerung begriffen, so daß wohl zu erwarten ist, es werde – günstige Zeitverhältnisse vorausgesetzt – in nicht zu ferner Zeit, wie jetzt in seinen Leistungen, so auch dem Umfange nach den großen derartigen Etablissements Deutschlands sich zur Seite stellen können.

Außer dem noch beibehaltenen Handdruck besteht der Betrieb durchaus in Maschinen, die theils durch Wasserkraft, theils durch Dampfkraft in Bewegung gesetzt werden. Die im Jahre 1858 angelegte Bleiche ist continue.

Das Geschäft besitzt ferner

ein Gravieratelier,
ein Formstecheratelier,
eine kleine Maschinenbauanstalt mit Schmiede und Tischlerei, und andere sonst noch zu dem Geschäft nöthigen Einrichtungen.

Das Hauptgeschäft des Etablissements besteht gegenwärtig in Anfertigung

gedruckter Calicos,
gedruckter Meublescattune,
gedruckter Tücher und
gedruckter Foulards und Tableautücher,

welche nach englischem System nur mittelst Maschinen angefertigt werden, und von denen die Tableautücher einen besondern Ruf erhalten haben, so daß sie schon zu Millionen geliefert wurden.

Im Jahre 1845 erhielt das Etablissement auf der sächsischen Industrieausstellung zu Dresden die große silberne Preismedaille, außerdem wurden keine anderen Ausstellungen frequentirt.

Der Hauptabsatz der Fabrikate wird im Bereich des Zollvereins gemacht, theilweise wird auch exportirt. Von Messen werden die in Leipzig, Frankfurt a. d. Oder und Braunschweig besucht.

Zu dem Personale gehören, außer einer bedeutenden Anzahl Graveure, Formstecher und Fabrikarbeiter, ein Buchhalter, mehrere Reisende, Agenten und Comptoiristen, welche zusammen unter der Leitung dreier Chefs stehen.

Die Fabrikgebäude befinden sich dicht an der Stadt, das Comptoir und die Niederlagen nebst Accommoden in dem sehr geräumigen Hause in der Stadt selbst.