Textdaten
Autor: Samuel Friedrich Sauter
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Titel: Die Burg Liebeneck
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aus: Ausgewählte Gedichte, S. 45
Herausgeber: Eugen Kilian
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1902
Verlag: Winter
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Quelle: Scan auf Commons
Kurzbeschreibung: Für Sauter sehr untypische Raubritter-Ballade
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Die Burg Liebeneck,

in der Gegend von Pforzheim, welche im Jahre 1222 ruiniert wurde.

Siehe mit gerührter Miene
Diese alte Burgruine!
Des gekränkten Kuno Hand
Hat einst Liebeneck verbrannt.

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Hildegard, die Hochverehrte,

Deren Herz ihm angehörte,
Trug in diesem Schlosse Leid
Eine lange, lange Zeit.

Durch den Eisbart, muß man wissen,

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Ward den Eltern sie entrissen

Und auf diese Burg gesetzt,
Wähnend, er bekomm’ sie jetzt.

Trotz des Ritters Schmeicheleien
Wich sie doch nicht vom Getreuen,

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Welcher aber weit hinweg

Nichts erfuhr von Liebeneck.

Endlich ist’s ihm zugegangen,
Wo sein Fräulein sei gefangen.
Und er eilte jetzt im Flug

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Hin mit einem Heereszug.


Als der Räuber ihn sah kommen,
Hat er sie in Arm genommen,
Sich mit ihr ganz fest geschürzt
Und in eine Bucht gestürzt.

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Kuno, der dies noch gesehen,

Wollt’ vor Schmerzen schier vergehen,
Gräßlich schrie er: Höllenhund!!
Gingst du doch allein zu Grund!

Rache! Rache! Feuer! Feuer!

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Schrie er jetzt ganz ungeheuer,

Und im Augenblicke stand
Dieses Räubernest in Brand.

Siehe mit gerührter Miene
Liebeneck, die Burgruine,
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Wo die treue Hildegard
Fürchterlich zum Opfer ward.