Die Baumwollspinnerei mit Strickgarnfabrik und Bleiche von Max Hauschild in Hohenfichte bei Augustusburg

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Autor: Diverse
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Titel: Die Baumwollspinnerei mit Strickgarnfabrik und Bleiche von Max Hauschild in Hohenfichte bei Augustusburg
Untertitel:
aus: Album der Sächsischen Industrie Band 1, in: Album der Sächsischen Industrie. Band 1, Seite 173–174
Herausgeber: Louis Oeser
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1856
Verlag: Louis Oeser
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Erscheinungsort: Neusalza
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Quelle: Commons und SLUB Dresden
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Baumwollenspinnerei mit Strickgarnfabrik u. Bleiche von Max Hauschild in Hohenfichte.

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Die Baumwollspinnerei mit Strickgarnfabrik und Bleiche von Max Hauschild in Hohenfichte bei Augustusburg.


An dem romantischen Ufer der Flöha liegt eine halbe Stunde von dem Städtchen Schellenberg mit seinem altersgrauen Schlosse Augustusburg, eine und eine halbe Stunde von Oederan und vier Stunden von Chemnitz, das Dörfchen Hohenfichte, wo einst Churfürst Christian II. in der Nähe einer uralten riesigen Fichte sich ein Lustfischhaus bauen ließ, um welches dann nach und nach das Dörfchen entstand und seinen Namen von der hohen Fichte erhielt.

Tausend Schritt von dem Dörfchen entfernt erheben sich dicht an dem Ufer der Flöha die zahlreichen und ansehnlichen Gebäude des Etablissements von Max Hauschild.

Wir finden hier

1) ein Hauptgebäude mit anstoßendem Flügel, in welchem die Spinnerei betrieben wird und auch das Comptoir befindlich ist;
2) ein Ateliergebäude;
3) ein Zwirnereigebäude mit Oberlicht, Shed;
4) ein Bleichereigebäude;
5) ein Trockenhaus für die Bleicherei;
6) ein Packhaus mit Stallungen und Wohnstuben;
7) ein Lagerhaus mit Thürmchen, Uhr und Glocke;
8) ein Mahl- und Schneidemühlengebäude;
9) ein Backhaus, zugleich die Wohnung des Müllers enthaltend;
10) ein Wohngebäude des Besitzers, mit im anstoßenden Garten befindlichen Gewächshäusern und Eiskellerhaus;
11) ein Schulhaus mit Kutscherwohnung;
12) ein Wirthschafts- und Wohngebäude für die Angestellten;
13) ein Scheunen-, Holz- und Wagenremisengebäude und
14) eine Scheune für den Müller.[1]

Hierzu gehören noch Garten und Felder.

Die von diesem Etablissement vertretenen Branchen sind

die Baumwollspinnerei,
die Fabrikation von Strickgarnen und Zwirnen,
die chemische Bleicherei und
die Mahl- und Schneidemüllerei.

Die Haupterzeugnisse sind Strick- und Häckelgarne, von denen besonders die unter dem Namen [174] Vicognia-Estremadura bekannten Strickgarne einen großen Ruf erlangt haben und als die gangbarsten Artikel bezeichnet werden können.

Der Absatz dieser Fabrikate erstreckt sich über ganz Deutschland, sowie nach Holland, Rußland und nach der Schweiz.

Das Etablissement beschickte die Ausstellungen von 1846 in Dresden, 1850 in Leipzig, 1851 in London, 1854 in München und 1855 in Paris und es wurden ihm nach jeder dieser Ausstellungen für die Strick- und Häckelgarne die Preismedaillen zuerkannt.

Das Etablissement hat

7500 Feinspindeln und
2400 Zwirnspindeln,

welche durch zwei Turbinen, jede von circa 75 Pferdekraft, getrieben werden.

Beschäftigung finden hier ein Procurist, ein Fabrikdirector, vier Comptoiristen, drei Expedienten, sieben Meister und durchschnittlich zweihundert und vierzig Fabrikarbeiter, welche Zahl sich aber in den Sommermonaten um ein Ansehnliches vermehrt.

Das Etablissement besitzt in Chemnitz ein Comptoir.

Das Etablissement wurde im Jahre 1833 von den Herren Max Hauschild und Wilhelm Pansa gegründet und führte damals die Firma Pansa und Hauschild. Nachdem das Hauptgebäude vollendet war, kam im Jahre 1834 die Spinnerei mit höchstens 2000 Feinspindeln in Gang und beschäftigte sich nur mit der Herstellung guter Strumpfgarne. 1841 begannen die Versuche in der Fabrikation von Strickgarn auf nassem Wege und mit besonderer Drehung, doch wurden in dem ersten Jahre kaum 300 Pfund die Woche geliefert; von 1842 an aber vergrößerte sich die Fabrikation immer mehr und heute decken 7 bis 8000 Pfund pro Woche bei Weitem noch nicht die Nachfrage. 1853, wo die Spinnerei im Ganzen 4920 Spindeln im Gange hatte, schied Herr Wilhelm Pansa aus dem Geschäft und das Etablissement ging in alleinigen Besitz des Herrn Max Hauschild über.




  1. Auf der beigegebenen Abbildung sind nur die mit 1, 4, 6, 7, 9, 10, 12 und 14 bezeichneten Gebäude sichtbar.