Deutsche Post im Togolande
[739] Deutsche Post im Togolande. (Mit Abbildung.) In allen unseren Kolonien hat die Reichspostverwaltung es sich angelegen sein lassen, den betreffenden Gebieten den Anschluß an den Weltpost- und Telegraphenverkehr zu ermöglichen. In dem deutschen Schutzgebiete Togo an der Küste von Westafrika wird dieser Verkehr durch die in Lome und Kleinpopo befindlichen Post- und Telegraphenanstalten vermittelt, die je mit einem Fachbeamten deutscher Herkunft besetzt sind, dem das nötige farbige Personal zur Unterstützung beigegeben ist.
Außerdem sind die genannten Anstalten unter sich noch mit einer Fernsprechleitung verbunden und mit öffentlichen Fernsprechstellen versehen, denen seitens der Europäer, aber noch mehr seitens der Eingeborenen eine rege Benutzung zu teil wird. Für ein Gespräch in der Zeitdauer von fünf Minuten wird eine Gebühr in der Höhe von 1 Mark erhoben.
Unser Bild veranschaulicht das Innere der Kaiserlichen Postagentur in Lome. Im Hintergrund steht eine Negerin, ihr Kind nach dortiger Sitte auf dem Rücken tragend, am Fernsprecher, um mit ihren Verwandten in Kleinpopo zu sprechen. Der links von ihr stehende Neger ist der Telegraphist, der gerade seinem englischen Kollegen in Kwitta ein Telegramm übermittelt, während im Vordergrunde der Vorsteher der Postagentur im Schweiße seines Angesichts seinen Pflichten obliegt. Rechts, ebenfalls im Vordergrunde, steht ein farbiger Telegraphenbote, der soeben von einem Telegrammbestellgang zurückkehrt. An dem Schrank sehen wir noch einen farbigen Unterbeamten, den Telegraphenleitungsaufseher, der die etwa auftretenden Leitungsstörungen zu beseitigen hat und außerdem im Telegramm- und Briefbestellungsdienst Verwendung findet. Dieses Momentbild aus der Thätigkeit der deutschen Post in Afrika kennzeichnet beredt die erfreulichen Fortschritte der Kultur in unseren Kolonien.