Der heilige Spring (Kämpchen)

Textdaten
<<< >>>
Autor: Heinrich Kämpchen
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Der heilige Spring (Kämpchen)
Untertitel:
aus: Was die Ruhr mir sang, S. 15-16
Herausgeber:
Auflage: k. A.
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1909
Verlag: Hansmann & Co.
Drucker:
Erscheinungsort: Bochum
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
[[index:|Indexseite]]

[15] Der heilige Spring *).[1]

In den Bergen von Balkhausen,
Dort am schönen Ruhraflusse,
Quillt ein Born aus dem Gesteine
Heute noch mit raschem Gusse. –

5
Ueberdacht von Eichenkronen,

Läßt der Quell vom Bergeshange
Seine Wasser niederrinnen,
Frisch und froh – wer weiß wie lange.
[16]
Heilig war er einst den Alten,

10
Davon gibt die Sage Kunde,

Und durch Weihspruch zauberkräftig
Für Gebrestige und Wunde. –

Schlug der Kampf den Kriegern Kerben,
Traf ein Speerwurf ihre Weichen,

15
Trug man sie zum Zauberbronnen

Unter’m Dach der heil’gen Eichen. –

Und wenn sie vom Blutverluste
Schon zum Tode lagen nieder,
Gab ein Trank vom Wunderwasser

20
Ihnen doch das Leben wieder. –


Auch den unfruchtbaren Frauen,
Deren Hoffen schon zerronnen,
Tranken sie von seinem Nasse,
Half der kühle, klare Bronnen. –

25
So vom heil’gen Spring berichten

Uns die alten Ruhrtalsagen –
Selber hab’ ich auch gekostet
Schon von ihm in Maientagen.

Wenn die Berge ich durchstreifte,

30
Um der Vorzeit nachzusinnen –

Mögen lange seine Wasser
Noch zur Ruhra niederrinnen. –


  1. *) Heißt heute noch im Volksmunde: „Dä hillige Sprink“.