Textdaten
<<< >>>
Autor: Johann Georg Theodor Grässe
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Der gute Engel zu Hohnstein
Untertitel:
aus: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 1. S. 183
Herausgeber:
Auflage: Zweite verbesserte und vermehrte Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1874
Verlag: Schönfeld
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort:
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google-USA* und Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[183]
205) Der gute Engel zu Hohnstein.
J. M. Weisse, Topographia od. Hist. Beschreibung von Hohenstein. Magdeburg 1729. 4. S. 73 sq. cf. S. 36. Unschuld. Nachr. 1717. S. 215-232.

Auf dem alten Schlosse Hohnstein in der sächsischen Schweiz hat sich zu Anfange der Regierung des Churfürsten Moritz angeblich der Geist des Gebirges in Gestalt eines 8-9jährigen Mägdleins häufig sehen lassen, indem er zu einem Mädchen von gleichem Alter kam, dieser bei ihren Arbeiten beistand, Geld brachte und mit ihr über den neuen Glauben sprach. Diese Erscheinung hat soviel Aufsehen gemacht, daß der damalige Amtsschösser, Johann Schultes, darüber an den Churfürsten berichtete, der jedoch, nachdem der von ihm deshalb befragte Dresdner Superintendent Daniel Greser[1], ein gar sonderbarer Mann, in einem noch vorhandenen Gutachten die Erscheinung entweder für ein Gespenst des Teufels oder für eine Erdichtung des Vaters des Mädchens erklärt hatte, weil er niemals gehört noch gelesen habe, daß Gott Jemandem gemünztes Geld durch ein Gespenst zugeschickt habe, befahl, die Sache auf sich beruhen zu lassen. Gleichwohl könnte diese Geschichte mit einer alten Sage zusammenhängen, daß in der Nähe der Stadt, in dem Hochwalde früher Goldgruben gewesen seien – einige alte Schächte heißen noch so – und unter andern eine, die von einem durch sie fließenden Bächlein mit gelblichem und röthlichem Sande die rothe Pfütze genannt wird, vor alter Zeit von hierher heimlich gekommenen Venetianern mit Bohlen ausgeschält, ausgeräumt und, als sie hinreichend Ausbeute gewonnen, wieder verlassen worden sei.[2]


  1. Geb. den 6. Decbr. 1504, gest. den 29. Septbr. 1591. S. Historia und Beschreibung des ganzen Laufs und Lebens, wie auch mein curriculum vitae vom 1564. Jare an bis ins jetzo laufende 1585. Jar zusammengebracht. Dr. o. J. (1586). 4. Historie von Ankunft, Leben und Wandel, auch zeitlichem Hintritt D. Gresers. Dresd. 1678. 4. Klemm, Der Sammler Bd. I. p. 200. 219 sq.
  2. Eine hierauf bezügliche längere Novelle v. K. Winter in der Const. Zeit. 1854. Nr. 78 sq.