Der erste Generalpostmeister des Deutschen Reichs

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Titel: Der erste Generalpostmeister des Deutschen Reichs
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aus: Die Gartenlaube, Heft 51, 52, S. 857–859, 870–871
Herausgeber: Adolf Kröner
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Erscheinungsdatum: 1887
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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Der erste Generalpostmeister des Deutschen Reichs.

Wer im Jahre 1871 den Einzug unserer siegreich heimkehrenden Truppen in Berlin mit angesehen hat, der erinnert sich vielleicht noch, wie aus dem waffenblitzenden Triumphzuge heraus plötzlich Posthornklänge ertönten und eine schmucke Kavalkade in den historischen Farben der preußischen Post, von da ab der wiedererstandenen deutschen Reichspost, sichtbar wurde. „Das ist unsere Feldpost,“ hieß es, und lauter wurde der Jubel, brausender ertönten die Zurufe aus den Reihen der dichtgedrängten Zuschauer. Begeistert stimme auch ich mit ein in den Jubel und rufe mein Hurrah so kräftig wie Einer; denn ich habe ja selber in dem großen Einheitskriege mitgerungen und schulde den Zoll der Dankbarkeit jenen Männern, die durch die prompte Beförderung meiner Feldpostkarten dem alten Mütterchen in der fernen Heimath die bange Zeit der Erwartung so oft abgekürzt haben. Wie Vielen gleiche Wohlthaten zu Theil geworden, das wurde mir freilich erst klar, als ich später den officiellen Ausweis zu Gesicht bekam, nach welchem vom Juli 1870 bis zum März 1871 nicht weniger als 90 Millionen Briefe und Postkarten, ferner Geldsendungen im Werthe von 180 Millionen Mark, zweieinhalb Millionen Zeitungen und etwa zwei Millionen Packete von der deutschen Feldpost befördert worden sind, das heißt täglich mehr als 450 000 Gegenstände!

Damals hörte ich zum ersten Male den Namen Stephan als den des Mannes nennen, der diese großartige Organisation ins Leben gerufen und am Leben erhalten hatte, und solche, die es wissen konnten, fügten hinzu, daß derselbe Mann auf dem Gebiete des Verkehrswesens bald mehr von sich hören lassen werde. Seitdem sind sechzehn Jahre ins Land gegangen, und jene Prophezeiungen haben, wie Jedermann weiß, sich glänzend erfüllt. Da lohnt es sich denn wohl, das an Arbeit und Mühen, aber auch an beispiellosen Erfolgen so reiche Leben des hervorragenden Mannes in, wenn auch nur knappen, so doch auf thatsächlichen Wahrnehmungen beruhenden Zügen zu schildern.

Staatssekretär Dr. Heinrich v. Stephan.

Jedes Konversationslexikon giebt uns darüber Auskunft, daß der Generalpostmeister Dr. von Stephan am 7. Januar 1831 zu Stolp in Pommern geboren, nach bestandener Abgangsprüfung auf dem Gymnasium seiner Vaterstadt ins Postfach eingetreten ist, auf dem von ihm beschrittenen Gebiete Stufe um Stufe erklommen hat und bereits im April 1870 – 39 Jahre alt – an die Spitze des deutschen Postwesens berufen worden ist. – Drei Jahre vorher war sein Name zum ersten Male in weiteren Kreisen genannt worden, als er, von der preußischen Regierung zur Ablösung der Taxis’schen Postgerechtsame nach Frankfurt am Main entsandt, in der alten Kaiserstadt erschien und sein Werk damit begann, daß er kurz entschlossen Hand auf die Registratur der Taxis’schen Post legte und dieselbe, um Irrungen vorzubeugen, durch eine Kompagnie Soldaten besetzen ließ. Mit sicherem Blick griff er die Dokumente, welche über die Geschäftsführung und die finanziellen Ergebnisse des Taxis’schen Unternehmens Aufschluß zu geben geeignet waren, heraus und brachte das unsagbar mühselige Werk in verhältnißmäßig kurzer Zeit zu ersprießlichem Ende: schon zu Anfang Januar 1867 war der letzte Rest der mittelalterlichen Feudalpost auf deutschem Boden beseitigt.

Im Jahre 1870 Generalpostdirektor des Norddeutschen Bundes geworden, ging der große Postreformer eben an die Verwirklichung des Gedankens, auf dem Gebiete des Verkehrs eine die Gesammtheit der Kulturvölker umfassende Vereinigung herbeizuführen, als der Ausbruch des Krieges das Friedenswerk störte.

Nachdem der Krieg das Reich neu geeint hatte, vollbrachte der nun zum Generalpostmeister Ernannte das Einigungswerk auch auf dem Gebiete der Post, indem die norddeutschen Postinstitute zu einer einheitlichen Postgemeinschaft verschmolzen wurden. Seitdem gilt für die „deutsche Reichspost“ eine einheitliche Gesetzgebung vom Rhein bis zur Memel, von den Alpen bis zum Meer.[1]

Und nun begann eine Thätigkeit, die hier zu schildern selbstverständlich unmöglich ist; einige Kapitelüberschriften müssen genügen, als da sind: der einheitliche Postpackettarif, Postkarte, Postanweisung und Postauftrag, die Vereinigung der Telegraphie mit der Post, die Rohrpostanlagen, das unterirdische Kabelnetz, die Verbesserung des Landpostdienstes, die Vermehrung der Verkehrsanstalten, die Telephoneinrichtungen; gekrönt aber hat unser Generalpostmeister alle diese und noch viele andere Werke, von denen einige später noch Erwähnung finden werden, durch die Gründung des Weltpostvereins.

Die für den Austausch von internationalen Postsendungen früher maßgebenden Grundsätze waren, kurz gesagt, lediglich durch die fiskalischen Interessen und durch die Selbstsucht jeder Nation und jedes Natiönchens diktirt. Die Folge war ein stetes Markten um den Werth der gegenseitigen Leistungen und ein Ringen nach finanziellen Vortheilen, das dem internationalen Verkehre unerträgliche Hemmnisse bereitete. Diesem Gebahren setzte Stephan seinen kühnen Gedanken entgegen: durch Einführung eines einheitlichen Portos und gemeinsamer Grundsätze in der Leitung und Behandlung der Korrespondenz die Kulturvölker der Erde in einer postalischen Gemeinschaft zu einigen für die ersprießlichen Werke des Friedens. Eben so groß, wie diese Idee war, eben so zahlreich und schier unüberwindlich waren auch die Schwierigkeiten, die sich ihrer Ausführung von allen Seiten entgegenstellten; aber sie vermochten dem energischen Willen, der maßgebenden [858] Fachkenntniß Stephan’s nicht Stand zu halten. Am 9. Oktober 1874 unterzeichneten in der schweizerischen Bundeshauptstadt Bern die Bevollmächtigten von 22 Staaten, welche vier Erdtheile umfaßten – Australien allein war ausgeblieben – den internationalen Vertrag, der eine innige Völkervereinigung von einem bis dahin unerhörten Umfange in sich schloß, denn schon in seinem Entstehen repräsentirte der Allgemeine Postverein ein Gebiet von ungefähr 37 Millionen Quadratkilometer mit nahezu 350 Millionen Einwohner. Diese Kulturerrungenschaft allerersten Ranges ist es vornehmlich gewesen, welche den Namen ihres Urhebers weit über die Grenzen des Heimathlandes hinaus getragen und ihm eine Volksthümlichkeit verschafft hat, die in Hunderten von Zuschriften aus allen Ländern der Erde, in Anliegen aus allen Weltgegenden, von Angehörigen der verschiedensten Nationen, in unzähligen Zeitungs- und Zeitschriftenartikeln des In- und Auslandes, in Wort und Bild zum Ausdruck gekommen ist. Alle, selbst die gegen deutsche Sitte und deutsche Art sprödesten Völker priesen die Verwirklichung des großen Gedankens, von dem sie vorher lediglich als von einem idealen Wunsche Notiz zu nehmen sich herbeigelassen hatten.

Auf einmal stand Deutschland an der Spitze der Weltpost, dasselbe Deutschland, das früher so oft wegen der Buntscheckigkeit und Unbeholfenheit seiner Post sich hatte bespötteln lassen müssen. Welche Wandlung seit jener Zeit, da ein Börne in gerechtem Zorn die deutsche Postschnecke dem Fluche der Lächerlichkeit preisgab! Damals ein Verkehrswesen, zerklüftet im Innern, ohnmächtig nach außen; jetzt ein mächtiger Organismus, festgefügt aus einem Guß, ein Stolz des neuen Reiches, ein Gegenstand der Bewunderung dem Auslande. Auf die Initiative des deutschen Reichspostmeisters weht in fernen Meeren auf deutschen Reichspostdampfern die deutsche Flagge; hilfesuchend wendet sich eine Handelskammer des stolzen Albion – die von Liverpool – vertrauensvoll an den deutschen Generalpostmeister mit der Bitte, er möge für eine bessere telegraphische Verbindung zwischen Liverpool und dem europäischen Festlande sorgen; die Einwohner der englischen Industriestadt Bradford richten ein Dankschreiben an Dr. von Stephan, „dessen unermüdlicher Energie die Einrichtung des internationalen Postpacketdienstes, deren wohlthätige Wirkungen er fortwährend vor Augen geführt habe, hauptsächlich zu danken sei“; der französische Finanzminister Léon Say bekundet öffentlich, „daß vom Eintritt Frankreichs in den Weltpostverein die neue Aera der französischen Finanzen datire!“

Ueber der Errichtung des Weltpostvereins sowie der Reorganisation des heimischen Verkehrswesens hat der Schöpfer dieser Werke keineswegs der näher liegenden menschlichen Rücksichten vergessen. Neben dem weiten Ausblick auf das nationale Wohl hat er die Hebung des materiellen und geistigen Wohles seiner Beamtenschaft stets unverrückt im Auge behalten. Zwar hatte sein energischer Charakter ihm den Ruf eines Tyrannen eingetragen, und Mancher sah seiner Amtsführung in der obersten Stelle der Post mit Bangen entgegen. Aber es währte nicht lange. da schwand die Voreingenommenheit; man gewann Vertrauen zu dem neuen Chef, als derselbe unzweifelhafte Beweise seiner Herzensgüte gab. Bald wußte man zu erzählen, daß er keine größere Freude kenne, als Anderen Freude zu machen, daß er es durchaus nicht liebe, zu strafen, aber freilich, wenn es noth thue, auch nachdrücklich zu strafen verstehe, indessen auch zu vergeben und zu vergessen wisse. „Fehler sind nicht mehr da, wenn man sie einsieht,“ war sein Grundsatz, nach welchem Mancher trotz einer Verirrung wieder zu Ehren gekommen ist, der sich nach früherem Brauche bereits für einen abgethanen Mann halten mußte.

Daß es bei platonischen Aeußerungen nicht geblieben ist, dafür zeugt die an positiven Ergebnissen überreiche Thätigkeit Stephan’s auf dem inneren Gebiete des Postlebens. In materieller Beziehung wären hier anzuführen: die gegen vielfache Hemmnisse durchgesetzten Gehaltsaufbesserungen, die Fürsorge für Wittwen und Waisen, die durch Abkommen mit verschiedenen Gesellschaften herbeigeführte Erleichterung zur Abschließung von Lebensversicherungen, die Einrichtung von Spar- und Vorschußvereinen, ferner die Kaiser-Wilhelm-Stiftung, aus deren Mitteln den Familien der Beamten und den Hinterbliebenen Unterstützungen, befähigten Söhnen und Töchtern von Beamten Studienbeihilfen, geeigneten Beamten Stipendien zu Reisen ins Ausland und zum Studium fremder Sprachen gewährt werden. Durch reichlich ausgestattete Bibliotheken und durch Lehreinrichtungen, deren Krone die in Berlin gegründete Postakademie bildet, ist der geistigen Ausbildung der Beamten gebührend Rechnung getragen worden, während das Bestreben, für die treulich wirkenden Männer der Postwelt bequeme und gesunde Arbeitsräume zu schaffen, in der Errichtung würdiger, meist in edeln Formen ausgeführter Posthäuser seinen Ausdruck gefunden hat.

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Lange wollte mir der seit Jahren gehegte Wunsch, die persönliche Bekanntschaft des von mir hochverehrten Mannes zu machen, nicht in Erfüllung gehen. Keiner von denjenigen, die ihm näher standen, konnte oder wollte die Vermittlerrolle übernehmen; ja, Niemand fand sich, der mir auch nur diejenige zuverlässige Auskunft gegeben hätte, die allein von Nutzen sein kann, wenn es sich darum handelt, etwas Besseres als bloße Legende oder unzusammenhängende Anekdoten zu erzählen.

Wäre ich Amerikaner, Engländer oder Franzose, so hätte ich meinen Mann einfach „interviewt“ und hätte dann mit möglichstem Geschick und orientalischer Phantasie aus dem, was er mir mitgetheilt, mehr noch aus dem, was er mir nicht mitgetheilt, nach berühmten Mustern einen „authentischen“ Bericht geschrieben; aber als biederem deutschen Mann von der Feder widerstrebte es mir, aus einigen mehr oder minder entgegenkommenden Redensarten ein Phantasiebild aufzubauen, und ich wartete meine Zeit ab. Da spielte mir der Zufall eine in der Oeffentlichkeit wenig bekannt gewordene Rede in die Hand, die der Generalpostmeister im Jahre 1879 bei der Einweihung des neuen Posthauses in Stolp, seiner Vaterstadt, gehalten hatte.

Damit waren wenigstens einige Bruchstücke von unzweifelhafter Glaubwürdigkeit gefunden, die zugleich als allgemeine Charakteristik hier von Interesse sein dürften. Der Herr Generalpostmeister erzählt über seine Jugendzeit Folgendes:

„Mit tiefbewegtem Herzen habe ich meine geliebte Vaterstadt nach langen Jahren gestern wieder begrüßt. Da ragt der alte Thurm der Kirche, in welcher ich die Taufe und Einsegnung empfing; da steht mein elterliches Haus, klein und bescheiden, aber eigen und spiegelblank; da sehe ich meine gute Mutter, wie sie vor dem mächtigen alterthümlichen Schranke wirthschaftet in der schimmernden Wolle und dem schneeweißen Lein. Wer das Glück hat, wenn er auf die Welt kommt, in pommersche Leinwand gewickelt zu werden, der wird gerade! … Dann ging es in die lateinische Schule. Noch steht sie da – eigentlich sollte ich in Anbetracht ihres baulichen Zustandes sagen: leider steht sie noch so da – aber ich will im Hinblick auf die anwesenden hohen städtischen Körperschaften dieser Stunde schönes Gut durch den Trübsinn einer Erinnerung an Budget und Kommunallasten nicht verkümmern. Anfangs behagte sie mir nicht sehr. Wir zogen es vor, auf dem vor ihren Mauern gelegenen Kirchplatz, auf welchem das neue Reichspostgebäude sich erhebt, unsere Schlachten zu schlagen, bei denen es oft scharf herging. Wir kamen mit dem Bürgermeister Arnold in Konflikt. Der selige Oberlehrer Decker, den gewiß noch die meisten Anwesenden gekannt haben, schleuderte mir ein ‚Geierjunge‘ entgegen. Das war der erste Titel, der mir höheren Orts verliehen wurde.

Mein verehrter väterlicher Freund und unvergeßlicher Lehrer, der Herr Professor Berndt, der zu meiner unendlichen Freude mich heute auch durch sein Erscheinen geehrt hat, hielt uns eindringliche Standreden. Als ich ihn bei einer derselben einst daran erinnerte, daß er uns ja erst an demselben Morgen aus dem Seneca den Satz citirt hätte: ‚Vivere est militare‘ (Leben heißt kämpfen), fand er diese Auslegang der Klassiker doch sehr sonderbar und rief mir mit einem eigenthümlichen Blick zu: ‚Aus Dir wird entweder Viel, oder gar Nichts.‘ Das ließ, gleichwie die alten Orakel, jedenfalls recht entgegengesetzte Chancen offen. Aber ich warf mich nun, möglicherweise um ihn zu ärgern, ich stehe für Nichts, mit einem wahren Ingrimm auf das Lernen. Anderthalb Jahre rang ich mit meinem hier zu meiner großen Freude anwesenden Schulkameraden Gustav Fritze mannhaft um den primus omnium, und ich konnte, wie in jenem hübschen Geschichtchen, sagen: bald lag er oben, bald ich unten. Mit Rührung sehe ich das Dach des alten Schulhauses, unter dem ich [859] Wohlthaten empfangen habe, die für meine ganze Lebenszeit entscheidend gewesen sind. –0

Von höchstem Werth ist für mein geistiges Leben die Art gewesen, wie Professor Berndt uns in die Naturwissenschaften einführte und die Mathematik lehrte, insbesondere, wie er es verstand, bei seinem Unterricht die Eigenart der Einzelnen von uns zu behandeln, uns heranzunehmen oder frei gehen zu lassen. Er weiß, daß, als ich am 1. Mai 1870 meine jetzige Stellung antrat, die erste Feder, die ich in derselben ansetzte, ihm galt, um ihm in einem Dankbriefe zu sagen, welche Kraft ich in vielen Lagen meines Lebens aus dem Studium der Natur und der alten Klassiker geschöpft hatte.“

Mit diesen Bruchstücken einer Art Selbstbiographie hatte ich wenigstens einige allgemeine Züge gewonnen, deren Vervollständigung ich mir eifrig angelegen sein ließ. Endlich fügte es auch ein günstiger Zufall, daß ich mich dem Gegenstande meiner Forschungen persönlich nähern durfte und, ihm selbst unbewußt, in seiner Häuslichkeit, in seinem Privatverkehr ihm diejenigen Züge ablauschen konnte, die zur Vollständigkeit eines Lebensbildes unumgänglich nothwendig sind.

[870] Wie deutlich erinnere ich mich noch des Abends, da ich nach Erledigung der gesellschaftlichen Pflichten und nachdem ich mit der liebenswürdigen und anmuthigen Frau des Hauses einige Worte gewechselt hatte, das Heim des Generalpostmeisters durchwanderte und die geräumigen Zimmer forschend durchmusterte. Unwillkürlich kam mir der Gedanke, daß der Bewohner dieser Räume mit Horaz sagen könnte: „non ebur neque aureum mea renidet in domo lacunar“ (nicht von Gold und Elfenbein erglänzt in meinem Haus die Zimmerdecke); denn Alles zeugt von der größten Einfachheit. Der einzige Luxus besteht in kostbaren Gemälden und Stichen, mit denen die Wände geziert sind. Eine reichhaltige Bibliothek belehrt uns in ihrer Zusammenstellung, daß ihr Eigenthümer von jeher bestrebt gewesen ist, sich die verschiedenartigsten Gebiete menschlichen Wissens und Könnens zu erschließen; eine großartige Mineraliensammlung und Jagdtrophäen aller Art sind sichtbare Zeichen seiner Privatbeschäftigungen.

Eigenartig muthete es mich an, als ich in der Thür stand, die den Eintritt in seine geistige Werkstatt, das Arbeitszimmer, gewährt. Ein mäßig großer Raum von fast spartanischer Einfachheit, ein mächtiger Schreibtisch, Tisch und Stühle von Naturholz, sehr viele Bücher, an bevorzugter Stelle in besonderem Schranke die Klassiker des Alterthums, so weit ich sehen kann, vollständig, darunter sein Liebling, Horaz, in mehreren Ausgaben, einige Bilder – unter ihnen diejenigen von Frau und Kindern: so erscheint uns der Raum, von welchem aus das Post- und Telegraphenwesen des Deutschen Reichs seinen belebenden Hauch erhält.

Seitdem habe ich der gern gebotenen Gastlichkeit in jenen Räumen mich oft erfreuen dürfen. Es herrscht da der feine Ton, der für die inhaltsleeren Redensarten, welche so oft die Salonunterhaltung beherrschen, keinen Raum läßt. Die politischen Tagesfragen werden erörtert, Kunst und Litteratur, Geschichte und Philosophie in den Kreis der Besprechungen gezogen, und Herr v. Stephan beweist uns, daß er nicht nur als ein feiner Kenner und scharfer Beurtheiler den zeitgenössischen Erscheinungen folgt, sondern daß er auch Muße findet, von Zeit zu Zeit den klaren Himmel und das goldene Sonnenlicht der antiken Welt aufzusuchen.

Wenn er so im geselligen Kreise als Symposiarch seines Amtes waltet, da denkt Keiner daran, daß der Mann im schlichten Gewande einer der höchstgestellten Beamten des Reiches ist, auf dessen Schultern eine ungeheure Last von Arbeit und Verantwortlichkeit ruht. Hier sehen wir ihn von seiner liebenswürdigsten Seite als Gesellschafter. Nie sucht er nach einem bedeutenden Stoff der Unterhaltung, sondern überläßt es dem Zufalle, den Gegenstand herbeizuführen; aber von jedem aus leitet er das Gespräch zu einem allgemeinen Gesichtspunkte, und bald befindet man sich in dem Mittelpunkte einer anregenden Unterhaltung. Die freie Art, wie er sein ausgebreitetes Wissen handhabt und wie er sich große Perspektiven zurechtrückt, wirkt immer belebend, oft hinreißend, sei es, daß er im Kreise von Freunden und Bekannten seine Ideen entwickelt, sei es, daß er bei festlichen Gelegenheiten das Wort ergreift oder im Parlamente mit bekannter Schlagfertigkeit seine Sache verficht. Sokratischer Ernst und aristophanischer Scherz sind ihm gleich geläufig; alle seine Worte tragen das Gepräge glücklicher Geburten des Augenblicks. So bemerkte er einst, als Jemand von dem Fürsten Bismarck behauptete, er vereinige Cäsar und Cromwell in einer Person: „Jawohl, ein Cäsar und Cromwell, aber merken Sie wohl: ohne Bürgerkrieg, und dazu ein Demosthenes ohne Chäronea.“

Die Musik erfreut sich in dem Hause des Generalpostmeisters sorgsamster Pflege; er selbst verschmäht es auch heute noch nicht, zur Geige zu greifen, um die Melodien eines im Theater gehörten Stücks wiederzugeben oder das Klavierspiel eines Besuchers zu begleiten. Bei einer solchen musikalischen Gelegenheitsaufführung kam auch Richard Wagner an die Reihe, den aber Herr von Stephan mit ungewohnter Schroffheit ablehnte. Um den Grund seiner Abneigung befragt, meinte er, Wagner habe den Hegelianismus in die Musik eingeführt und auf ihn lasse sich das Wort anwenden: „Von allen seinen Schülern habe ihn nur einer verstanden und der habe ihn mißverstanden.“

Man darf manchmal zweifelhaft sein, ob man mehr über die Fülle seines Wissens oder über sein wahrhaft phänomenales Gedächtniß staunen soll. Er besitzt reiche Kenntnisse in den Naturwissenschaften, namentlich in der Mineralogie und Botanik, und auch mit Astronomie hat er sich eingehend beschäftigt. Philosophie und Geschichte sind ihm vertraute Gebiete und um seine Sprachkenntnisse konnte ihn mancher Gelehrte beneiden. In die Litteratur hat er sich schon frühzeitig durch die „Geschichte der Preußischen Post“ eingeführt. Die später von ihm geschriebenen, in Raumer’s „Historischem Taschenbuch“ und in „Unsere Zeit“ veröffentlichten nationalökonomischen und geschichtlichen Aufsätze, sowie sein kulturgeschichtliches Werk „Das heutige Aegypten“ zeichnen sich ebenso durch reichen Inhalt. wie durch Schönheit der Form aus.

Auf dem Gebiete der Kunst zeigt Dr. v. Stephan, wie uns schon die Ausstattung seiner Wohnungsräume belehrt, einen geläuterten Geschmack. Ueber Kunstverständigkeit läßt sich freilich streiten und es dürfte wohl schwer sein, einem Laien, der sich nicht durch eigenes Schaffen ausgezeichnet, ein hierauf bezügliches Zeugniß auszustellen. Immerhin hat sich aber Dr. v. Stephan ein solches Zeugniß, wenigstens auf mittelbarem Wege, selbst ertheilt, nämlich in den Leistungen der Reichsdruckerei.

Als im Jahre 1877 die damalige von Decker’sche Geheime Ober-Hofbuchdruckerei durch Kauf in das Eigenthum des Reiches überging und bald darauf mit der königlich preußischen Staatsdruckerei vereinigt wurde und man sich die Köpfe zerbrach, welchem Ressort wohl das zu schaffende neue Reichsinstitut einverleibt werden könnte, erschien eine Kaiserliche Kabinetsordre, durch welche der Generalpostmeister mit der Oberleitung des Instituts betraut wurde.

Während bis dahin die von Decker’sche Druckerei ihre Thätigkeit fast ausschließlich auf amtliche und halbamtliche Drucksachen beschränkt hatte und die Staatsdruckerei neben gleichartigen Arbeiten nur durch die Anfertigung von Banknoten und sonstigen Werthzeichen eine Annäherung an die eigentlichen vervielfältigenden Künste bot, machte die nunmehrige Reichsdruckerei gar bald auch in Kunstkreisen von sich reden; denn ebenso, wie auf den andern Gebieten, hatte der Generalpostmeister es auch hier verstanden, die richtigen Leute zu finden und durch seine Ideen und seinen persönlichen Einfluß zu fruchtbringendem Schaffen anzuregen. Wie alle Sachverständigen nicht nur in Deutschland, sondern weit über dessen Grenzen hinaus wissen, leistet die Reichsdruckerei auf dem Gebiete der Vervielfältigung von Kunsterzeugnissen durch Buch-, Kupfer-, Licht-, Steindruck etc. Mustergültiges; namentlich erregen die zum Theil lediglich der Reichsdruckerei eigenartigen heliographischen und heliotypischen Verfahrungsweisen geradezu das Entzücken der kunstverständigen Welt. Wir können aus eigener Anschauung u. A. die Reproduktion seltener Rembrandt’scher und Dürer’scher Stiche hervorheben, deren Originaltreue in der Detailtechnik wie in künstlerischer Wirkung gleich überraschend ist.

Der Erfolg ist denn auch nicht ausgeblieben. Während in den ersten Jahren der Entwickelung der Anstalt unter der neuen Leitung die Privatindustrie in ihr nur einen gefährlichen Mitbewerber witterte, ist sie heute schon auf dem Standpunkte angelangt, die Reichsdruckerei als anregendes Vorbild und praktische Rathgeberin anzusehen und zu benutzen.

Gern verweilt Herr von Stephan bei den Reisen, die ihn durch ganz Europa und einen Theil Afrikas geführt haben und die für ihn nicht nur ein Kräftigungs-, sondern vorzugsweise ein Bildungselement gewesen sind; denn da ist er mit der Natur in unmittelbaren Verkehr getreten und ist ihren Geheimnissen nachgegangen. Alle Wälder und Gebirge Deutschlands hat er, meist zu Fuß, durchstreift, hat die Gletscher der Schweiz und Tirols erstiegen und den Pyrenäen sowie den Karpathen Besuche abgestattet. Da er von früher Jugend an in allen Leibesübungen erfahren, gewandter Turner, tüchtiger Schwimmer ist – hat er doch bereits in seinem vierzehnten Lebensjahre einen Mitschüler vom Tode [871] des Ertrinkens gerettet – sind die Strapazen dieser Reisen nicht nur spurlos an ihm vorübergegangen, sondern haben vielmehr unverkennbar dazu beigetragen, die körperliche Rüstigkeit zu erhalten, welche ihn befähigt, die großen mit seiner dienstlichen Stellung verbundenen geistigen und körperlichen Anstrengungen zu ertragen.

Er ist ein Frühaufsteher. Sommer und Winter findet ihn die früheste Morgenstunde in voller Arbeit und es ändert Nichts daran, ob er die Nacht im Bette oder im Eisenbahnwagen zugebracht hat. Die Morgenarbeit wird um neun Uhr durch einen Diener unterbrochen, der eine Liste derjenigen Personen überreicht, die Seiner Excellenz ihre Aufwartung zu machen wünschen. Hierfür ist täglich die Zeit zwischen neun und halb elf Uhr Morgens bestimmt, und an dieser Zeit darf nicht gerüttelt, zu Niemandes Gunsten eine Ausnahme gemacht werden. Streng gegen sich selbst und sonder Rücksicht auf eigene Bequemlichkeit verlangt der Generalpostmeister auch, daß Jedermann, der ihm mit irgend welchen Wünschen naht, sich in die ein- für allemal getroffene und unverbrüchlich festgehaltene Zeitordnung füge. Die Stunde ist freilich für Viele eine ziemlich frühe; zu früh war sie ganz gewiß für jene Dame, die auf die Mittheilung, daß der Herr Generalpostmeister um zehn Uhr Vormittags für sie zu sprechen sei, auf die erbetene Audienz verzichten zu müssen meinte, da dieselbe „mitten in der Nacht“ angesetzt sei.

Das Vorzimmer bietet um jene Zeit täglich ein buntbewegtes Bild. Beamte auf der Durchreise, die sich bei ihrem Chef melden wollen, vortragende Räthe des Generalpostamts, Gelehrte und Künstler, Bittsteller, Erfinder, ferner Post- und Telegraphenbeamte aus aller Herren Ländern, nach Europa gesandt, um unsere mustergültigen deutschen Einrichtungen zu studiren, finden sich ein, darunter bisweilen exotische Erscheinungen aus dem fernen Osten, aus Japan und Siam, wo der Ruf der deutschen Post die bis in die neueste Zeit währende Alleinherrschaft der Engländer und Amerikaner gebrochen hat.

In der Wohnung des Generalpostmeisters befindet sich ein Saal, dessen Wände ausschließlich mit Geweihen, Gehörn, ausgestopften Vögeln und anderer Jagdbeute geschmückt sind. Alles ist „eigenhändig“ erworben auf frischem, fröhlichem Waidmannsgang, wo unser Generalpostmeister auf kurze Stunden des Lebens Mühen und Sorgen vergißt. Dann ist er ganz der Mann der grünen Farbe, und wenn man den einfach gekleideten Jägersmann sieht, der sich den größten Strapazen willig unterzieht, der als unermüdlicher Fußgänger auf wilden Hochlandspfaden selbst den Eingeborenen des Berglandes ein beifälliges Lächeln abgewinnt, da könnte man meinen, daß sein Freund Scheffel seiner gedacht hat, als er die Verse niederschrieb:

„Das ist des deutschen Waldes Kraft,
Daß er kein Siechthum leidet
Und Alles, was gebrestenhaft,
Aus Leib und Seele scheidet.“

Daß das edle Waidwerk (nebenbei gesagt, die einzige Liebhaberei des Generalpostmeisters) in ihm auch einen begeisterten Dichter gefunden hat, dürfte nur den Wenigen bekannt sein, die zur engeren Tafelrunde der Jagdfreunde gehören. Darum mögen die folgenden Zeilen hier Platz finden, die gewiß auch für weitere Kreise von Interesse sind; zeigen sie doch ihren Urheber von einer neuen Seite. Dieser aber möge, falls ihm diese Blätter zu Gesicht kommen sollten, die kleine Indiskretion verzeihen, welche die Veröffentlichung ermöglicht hat. Vielleicht ist er selbst überrascht, daß dieses Kind des Augenblicks, das einem besonders glücklichen Schusse bei einer Jagd auf dem Dars in Pommern seine Entstehung verdankt, noch am Leben ist:

      „Die Abendsonne verschönte
Die Waldpracht. Da zog der Hirsch –
Das Brausen der See übertönte
Verräth’risches Reisergeknirsch.

      Des Adlerfarns mächtige Wedel,
Sie haben ihn neigend begrüßt,
Wie trug er die Krone so edel
Durch uralter Kiefern Gerüst.

      Stolz hob das Kronhaupt der Recke –
– Ein donnernder Blitz! – und gefällt
Verschönte die herrlichste Strecke
Des Darses der stolzeste Held!“

Eng verbunden mit dem Namen Stephan’s sind die Bestrebungen, der deutschen Sprache wieder zu ihrem Rechte zu verhelfen. Wir haben es Alle miterlebt, wie der deutsche Generalpostmeister zuerst an den Augiasstall eines verballhornisirten Kanzleistils den reinigenden Besen legte und, soweit sein Machtwort reichte, die Sprache von dem Weichselzopfe vorsintfluthlicher Ausdrücke reinfegte. Wir haben es ebenso mit angesehen, wie die Zunft der berufsmäßigen Witzbolde das Vorgehen Stephan’s, das für die Denkenden das Vollgewicht einer nationalen That hatte, ins Lächerliche zu ziehen gesucht hat. Vergebens! Denn die Sache war stark genug, für sich selbst zu sprechen, Andere haben sie zu der ihren gemacht, und heut steht die gebildete Mehrzahl des Volkes wohlwollend, helfend und fördernd für sie ein. Jenen aber, die den Generalpostmeister, dessen Urtheil in sprachlichen Fragen ein Daniel Sanders einzuholen sich nicht scheut, als einen Puristen auf alle Fälle hingestellt haben, muß das Programm unbekannt geblieben sein, das er in einem am 17. Februar 1877 im wissenschaftlichen Vereine zu Berlin gehaltenen und im Druck erschienenen Vortrage „Die Fremdwörter“ klar dargelegt hat. Da heißt es u. A.: „Die eigentlichen Fremdwörter möchte ich in zwei Klassen sondern: die überflüssigen und die ganz oder zeitweise nicht zu entbehrenden“, und gleich darauf: „Die Angriffsbewegung muß, damit sie sich nicht zersplittere, zunächst auf die erstgenannten Eindringlinge beschränkt werden“. Das ist doch deutlich genug, und nur Unverstand oder Halbbildung können es leugnen, daß wir Deutsche uns in unserer Sprache einen Wust von fremdländischem Abfall aufgehalst haben, der dem Volke der Denker wahrlich nicht zur Ehre gereicht.

*               *
*

Das ist das Bild des Mannes, den wir mit berechtigtem Stolz zu den Besten unseres Volkes zählen. Ohne Fürsprache, ohne Beschützer, ohne Verbindungen, lediglich durch treue Pflichterfüllung und unbedingte Hingebung an das Vaterland hat der schlichte Bürgerssohn aus der hinterpommerschen Kleinstadt Ehren erworben, wie sie in solcher Fülle nur selten Jemand zu Theil werden. Aber auch nur selten werden diese Ehren mit gleicher Anspruchslosigkeit getragen. Wo immer die Dankbarkeit der Zeitgenossen der Verdienste des Generalpostmeisters v. Stephan, seiner Erfolge auf internationalem Gebiete rühmend gedenkt: seine Erwiederungen sind immer nur Variationen desselben Grundtons, daß allein die große Zeit und glückliche Umstände sein Emporkommen ermöglicht haben. Wo immer er, und es ist oft genug der Fall, Huldigungen über sich ergehen lassen muß, nie verleugnet sich jener Grundzug seines Charakters: die Bescheidenheit, die wahrlich nicht oft mit der Berühmtheit Hand in Hand geht. Und so mögen die Worte, die er noch jüngst, im Februar dieses Jahres, bei der Einweihung des Hamburger Reichspostgebäudes als Antwort auf eine seine Verdienste hervorhebende Rede des Bürgermeisters der freien Reichsstadt gesprochen hat, den Schlußstein dieses Lebensbildes abgeben: „– ich will nur bemerken, daß ich den Ausdruck der Anerkennung meiner bisherigen Bestrebungen wohl als ein ehrendes Zeugniß für die Vergangenheit, mehr aber noch als einen Wechsel auf die Zukunft ansehe, den ich erst einlösen muß. Der große Zug der Zeit hat ja hauptsächlich mitgewirkt.

Wenn die glorreichen Thaten Sr. Majestät unseres erhabenen Kaisers nicht die Einheit des Reichs hergestellt hätten, wenn durch seinen starken Arm die Bahn nicht frei gemacht worden wäre: dann hätte sich auch auf dem Gebiet der inneren Organisation nichts Belangreiches herstellen lassen.

Sodann habe ich ja nur nach den Intentionen und unter der Leitung des Reichskanzlers, meines Chefs, gewirkt, und ich habe es stets als ein besonderes Glück angesehen, zwanzig der besten und kräftigsten Jahre meines Lebens an der Seite eines so großen Staatsmannes dem Gemeinwesen zu dienen.“



  1. Bayern und Württemberg haben nur für ihren eigenen inneren Verkehr eigene Bestimmungen. Die deutsche Postgesetzgebung gilt für sie wie für die übrigen deutschen Staaten. Dem Ausland gegenüber vertritt die deutsche Reichspost auch Bayern und Württemberg.