Der Zwölf-Elf
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Der Zwölf-Elf
Der Zwölf-Elf hebt die linke Hand:
Da schlägt es Mitternacht im Land.
Es lauscht der Teich mit offnem Mund.
Ganz leise heult der Schluchtenhund.
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Die Dommel reckt sich auf im Rohr.Der Moorfrosch lugt aus seinem Moor.
Der Schneck horcht auf in seinem Haus;
desgleichen die Kartoffelmaus.
Das Irrlicht selbst macht Halt und Rast
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auf einem windgebrochnen Ast.
Sophie, die Maid, hat ein Gesicht:
Das Mondschaf geht zum Hochgericht.
Die Galgenbrüder wehn im Wind.
Im fernen Dorfe schreit ein Kind.
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Zwei Maulwürf küssen sich zur Stundals Neuvermählte auf den Mund.
Hingegen tief im finstern Wald
ein Nachtmahr seine Fäuste ballt:
Dieweil ein später Wanderstrumpf
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sich nicht verlief in Teich und Sumpf.
Der Rabe Ralf ruft schaurig: ,Kra!
Das End ist da! Das End ist da!'
Der Zwölf-Elf senkt die linke Hand:
Und wieder schläft das ganze Land.