Textdaten
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Autor: unbekannt
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Titel: Der Zoologe
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aus: Die Gartenlaube, Heft 16, S. 273, 276
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
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Erscheinungsdatum: 1891
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung: über ein Gemälde von Fritz Werner
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[273]

Der Zoologe.
Nach dem Gemälde von Fritz Werner.

[276] Der Zoologe. (Zu dem Bilde S. 273.) In diesem trefflichen, nach dem Leben entworfenen Bilde werden wir in die geheimen Räume eines zoologischen Museums eingeführt. Der „Zoologe“, der mitten unter allerlei Sammlungen steht, führt in der Regel den Titel „Konservator“ und hat die schwierige Aufgabe, die neu eingegangenen Sendungen einzuordnen und sie in den Stand zu versetzen, in dem sie das Auge des Besuchers erfreuen. Forscher aus allen Welttheilen bereichern das Museum durch ihre Zusendungen, und da wird der Konservator oft vor die schwierigsten Aufgaben gestellt; die Freude über die werthvollen Eingänge wird alsdann durch Sorge getrübt, und besorgt ist gewiß der Herr Konservator auf unserem Bilde. Aber die Sorge wird nicht lange dauern; nach und nach wird der Wirrwarr sich lichten und der Konservator zufrieden lächeln, wenn die Thiere und Vögel, Reptile und Fische ferner Länder ausgestopft, präparirt und etikettirt in die lange Reihe der Museumsschätze einrücken.

Der Künstler, welcher unser Bild geschaffen hat, der 1828 zu Berlin geborene und auch heute dort ansässige Maler Fritz Werner, ist nicht zu verwechseln mit dem Historienmaler Anton von Werner; erst Kupferstecher, hat er sich erst im reiferen Alter, mit fünfunddreißig Jahren, der Malerei zugewandt und sich zunächst unter dem Einfluß Adolf Menzels, dann aber hauptsächlich unter dem seines Freundes und Lehrers Meissonier jene Kunst der feinen Charakteristik, der sorgfältigsten Beobachtung des Lebens angeeignet, welche wir auch in unserem Bilde wiedererkennen.