Der Ursprung des Spinats
[219] Der Ursprung des Spinats. Am Gründonnerstag pflegt man in
deutschen Häusern eine grüne Speise zu verzehren. Früher stellte man
ein solches Gericht aus neunerlei Kräutern her; heute besteht die grüne
Speise zumeist aus Spinat. Diese Sitte führt man vielfach auf altdeutschen,
heidnischen Brauch zurück. Aber in der „Neunstärke“, wie die
Osterspeise der Alten genannt wurde, war der Spinat nicht vertreten.
Er kommt uns zwar heute einheimisch, urdeutsch vor, ist aber ebenso
wie der gemeinere Kohl fremden Ursprungs. Beim Kohl verrät schon
der Name, der vom lateinischen caulis kommt, den römischen Ursprung
und der Spinat bekundet sich seinem Namen nach als ein Asiat. In
der That ist Westasien die Heimat des Spinats, der bei den Persern
aspanakh oder isfanadj hieß. Höchst wahrscheinlich haben ihn die Kreuzfahrer
nach Europa gebracht. In Deutschland wird er zum erstenmal
von Albertus Magnus im 13. Jahrhundert erwähnt. Der Spinat hat
im Laufe der Zeiten verschiedene andere Gemüsepflanzen verdrängt, die
früher als grünes Gemüse gern verzehrt wurden, so die Gartenmalve,
die Malve, den Amarant und die Ringelblume. *