Der Storch (Hebel, 1834)
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Siehe auch: Der Storch (1803) |
Willkumm Her Storch! bisch au scho do,
und schmecksch im Weiher d’Frösche scho?
Und meinsch, der Winter heig si Sach,
und ’s besser Wetter chömm alsgmach?
me meint, es werd scho grün im Thal.
Der Himmel isch so rein und blau,
und ’s weiht ein a so mild und lau.
Nei loset, wiener welsche cha!
Drum chunnt er über Strom und Meer
us wite fremde Ländere her.
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Was bringsch denn Neu’s us Afrika?
Sie hen g’wis au so Umständ gha,
und Freiheits-Bäum vor d’Chilche gsetzt?
De hesch so rothi Strümfli a.
Isch öbbe Bluet vom Schlachtfeld dra?
Wo hesch die schwarze Fegge g’no?
Um das hättsch über Land und Meer
nit reise dörfe hi und her
vom Rhi’-Strom bis in Afrika;
De hättschs io in der Nööchi gha.
und mengi Wunde bluetet no,
und ’s druckt no menge Chummer schwer,
und menge schöne Trog isch leer.
Und witer an den Alpe hi,
und Weh und Ach het usem Wald
und us de Berge wiederhallt.
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Ans Wilhelm Telle Freiheits-Huet
hangt menge Tropfe Schwizerbluet.
und dundret in der Wetter-Nacht!
Doch öbben in der Wetter-Nacht
het Gottis Engel au no g’wacht.
„Io frili,“ seit er, „Chlip und Chlap!“
Gang, Muetter, und heiß ’s Büebli cho!
Lueg, Chind, di Storch isch wieder do!
Sag: Grüeß di Gott! Was bringsch mer mit?
I glaub, bim Bluest, er chennt di nit.[a 1]
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und s’ Löckli chrüser worden isch,
Fern hesch no so ne Jüppli gha,
iez hesch scho gstreifti Hösli a.
Er pepperet noch alliwil,
Es goth em au, wie mengem Ma,
er het si Gfalle selber dra.[a 2]
’s isch gnueg, Her Storch! Mer wüsse’s scho,
und was de seisch, mer glaube’s io!
und alles gsund isch – Dank der Gott!
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He io, ’s mag wieder ziemli go,[a 3]
und ’s Feld-Piket isch nümme do;
wo Lager gsi sin Zelt an Zelt,
Und de, wo d’Storche heißet cho,
und d’Rabe nährt, isch au no do,
Er schafft den Arme Brod ins Hus,
und heilt die alte Presten us.
se lächlet ein der Frieden a,
wie Morgeliecht, wenn d’Nacht vergoht,
und d’Sunne hinter de Tanne stoht.
Gang, lueg e wenig d’Gegnig a!
Mi Matten isch der wohl bikannt,
am Brunnen abe linker Hand.
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Und trifsch am Bach e Fröschli a,
sen ischs der gunnt. Verstick nit dra!
Mi Große seit, sie fliege scho.
Anmerkung. Zwischen Vers 14 und 15 ist in der ersten Ausgabe noch folgender Vers:
’s isch au nit Alles grad und recht,
und ’s Nochbers Chind isch sölli schlecht;
mi Gschwei het hinecht binem gwacht,
’s het Gichter gha die ganzi Nacht.
Ausgabe I.
- ↑ Was peppersch? Mer verstöhn die nit,
Schwetz dütli, wenn de rede witt!
Gang, hol ein ’s Becke Chasperli!
Er isch e Rung im Welschland gsi;
er het emol go Vivis gschmeckt,
und wie der Storch si Schnabel g’streckt. - ↑ Und welsche chaner, ’s isch e Gruus;
es blibt ke Wentelen im Hus,
und ’s Glas stoht an de Fenstern ab;
wer weiß, verstoht er Chlip und Chlap!
Zwor wird er anderi Gschäfte ha;
er martschet näume, wenn er cha.
„Iez Chrütz im Baum, und Sakertie!
ne Moos verspielt! Potz Mundie!“ – - ↑ Sust möchts, Gottlob! so ziemli go,