Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Der Schäferssohn
Untertitel:
aus: Deutscher Liederhort,
S. 186–187
Herausgeber: Ludwig Erk
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1856
Verlag: Th. Chr. Fr. Enslin
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google und Wikimedia Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[186]
51d. Der Schäferssohn.
1.
Es weidet ein Schäfer im langen Holz,

Veilchen, Rosen, Blumen!
begegnet ihm ein Edelmann stolz.
Berg und Thal, kühler Schnee:
Herzlieb! Scheiden das thut weh.

2.
Der Edelmann zog sein Hütlein ab

und wünscht dem Schäfer ein guten Tag.

3.
„Ach Edelmann, laß dein Hütlein stohn!

ich bin ein armer Schäferssohn.“

4.
‚‚‚Bist du ein armer Schäferssohn,

und ziehst doch Sammet und Seiden an!‘‘‘

5.
„Ach Edelmann, was geht es dich an,

wenn mirs mein Vater bezahlen kann!“

6.
‚‚‚Wenn dirs dein Vater bezahlen kann,

so sollst du meine Tochter han!‘‘‘

7.
„Ei wär deine Tochter in Ehren fromm,

so nähm sie keinen Schäferssohn.“

8.
Der Edelmann faßt ein grimmigen Zorn

und wirft den Schäfer in tiefen Thurn.

9.
Er lag darin ein ganzes Jahr,

bis daß es sein Vater thät erfahrn.

10.
„Ach Edelmann, was muß ich dir geben,

wenn du mir meinen Sohn läßt leben?

11.
„Hundert Schaflämmer will ich dir geben,

wenn du mir meinen Sohn läßt leben.“

12.
‚‚‚Hundert Schaflämmer ist mir kein Geld,

dein Sohn muß hangen im weiten Feld!‘‘‘

13.
„Zweihundert Schaflämmer will ich dir geben

wenn du mir meinen Sohn läßt leben."

[187]
14.
‚‚‚Zweihundert Schaflämmer ist mir kein Geld,

dein Sohn muß hangen im weiten Feld!‘‘‘

15.
„Dreihundert Schaflämmer will ich dir geben,

wenn du mir meinen Sohn läßt leben.“

16.
‚‚‚Dreihundert Schaflämmer ist mir brav Geld,

Veilchen, Rosen, Blumen!
dein Sohn soll fahren ins weite Feld!
Berg und Thal, kühler Schnee:
Herzlieb! Scheiden das thut weh.‘‘‘

(Flieg. Bl. 8. „Vier schöne neue Weltliche Lieder.“ Das 3. Um 1800. – Auch in Justin Kerner’s „Deutschem Dichterwald etc. Tübingen, 1813.“ abgedruckt. [S. 175.] Wegen der hier fortgelassenen 10. Str. vgl. S.141.)