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Titel: Der Jäger und das Mädchen
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aus: Deutscher Liederhort,
S. 187–188
Herausgeber: Ludwig Erk
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1856
Verlag: Th. Chr. Fr. Enslin
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Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: Google und Wikimedia Commons
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[187]
52. Der Jäger und das Mädchen.
Erste Lesart.


Mäßig bewegt. Vielfach mündlich, aus dem Brandenburgischen,
Hessen-Darmstädtischen, aus Schlesien, Westfalen etc.
Noten
Noten


Zweite Lesart.


Mäßig bewegt. Aus dem Brandenburgischen.
Noten
Noten


1.
Es wollt ein Jäger jagen

wol in das Tannenholz.
Was begegnt ihm auf dem Wege?
ein Mädchen und die war stolz.

2.
„Wohin du hübsches Mädchen?

wohin du Mädchen stolz?“ –
‚‚‚Ich geh zu meinem Vater
wol in das Tannenholz.‘‘‘

[188]
3.
„Gehst du zu deinem Vater

wol in das Tannenholz,
dein Ehr die sollst du lassen
bei einem Jäger stolz!“

4.
‚‚‚Eh ich mein Ehr wollt lassen

bei einem Jäger stolz,
viel lieber will ich meiden
das Silber und rothe Gold.‘‘‘

5.
Was zog er von seim Finger?

von Gold ein Ringelein:
„Sieh da, du Hübsch und Feine!
das soll dein Denkmal sein.“

6.
‚‚‚Was soll ich mit dem Ringlein,

wenn du mein nicht werden sollst?‘‘‘ –
„Leg dus in deinen Kasten,
wol in das Tannenholz!“

7.
‚‚‚Der Kasten ist verschlossen,

der Schlüssel ist verlorn:
ich hab in meinem Herzen
ein Andern auserkorn.‘‘‘

8.
„Hast du in deinem Herzen

ein Andern auserkorn,
ei so mag sich Gott erbarmen,
da bin ich ganz verlorn!

9.
„Ich geh nicht aus den Stegen,

ich geh nicht aus der Stadt,
bis ich mein Schatz gesehen
und ihn geküsset hab!“

Die ältere Lesart aus dem 16. u. 17. Jahrh. weiter unten. (Es wollt ein Jäger jagen.)

4, 4. Das grüne Tannenholz. – 5 u. 6. Vgl. J. Görres, „Altteutsche Volks- und Meisterlieder.“ S. 182. – 6. Was soll ich mit dem Ringe, kann ich nicht werden dein! „Leg ihn in deinen Kasten, ins Tannenholz hinein!“