Der Rosengarten (Uhland)

Der Rosengarten.

Vom schönen Rosengarten
Will ich mit Sang euch melden.
Am Morgen lustwandelten Fraun,
Am Abend fochten die Helden.

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„Mein Herr ist König im Land,

Ich herrsch’ im Garten der Rosen,
Er hat sich die güldene Kron’,
Ich den Blumenkranz mir erkosen.

So hört, ihr junge Recken,

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Ihr lieben drei Wächter mein!

Laßt alle zarten Jungfräulein,
Laßt keinen Ritter herein!

Sie möchten die Rosen verderben,
Das brächte mir große Sorgen.“

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So sprach die schöne Königin

Als sie dannen ging am Morgen.

Da wandelten die drei Wächter
Gar treulich vor der Thür.
Die Röslein dufteten stille

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Und blickten lieblich herfür.

Und kamen des Wegs mit Sitten
Drei zarte Jungfräulein:
„Ihr Wächter, liebe drei Wächter,
Laßt uns in den Garten ein!“

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Als die Jungfraun Rosen gebrochen,

Da han sie all drei gesprochen:
„Was blutet mir so die Hand?
Hat mich das Röslein gestochen?“

Da wandelten die drei Wächter

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Gar treulich vor der Thür.

Die Röslein dufteten stille
Und blickten lieblich herfür.

Und kamen des Wegs auf Rossen
Drei freche Rittersleut’:

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„Ihr Wächter, schnöde drei Wächter,

Sperret auf die Thüre weit!“

„Die Thüre, die bleibet zu,
Die Schwerdter, die sind blos,
Die Rosen, die sind theuer,

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Eine Wund’ gilt jegliche Ros’.“

Da stritten die Ritter und Wächter,
Die Ritter den Sieg erwarben,
Zertraten die Röslein all,
Mit den Rosen die Wächter starben.

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Und als es war am Abend,

Frau Königin kam herbei:
„Und sind meine Rosen zertreten,
Erschlagen die Jünglinge treu:

So will ich auf Rosenblätter

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Sie legen in die Erde.

Und wo der Rosengarten war,
Soll der Liliengarten werden.

Wer ist es, der die Lilien
Mir treulich nun bewacht?

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Bei Tage die liebe Sonne,

Der Mond und die Sterne bei Nacht.“