Der Letzte der drei Sturen
Der Letzte der drei Sturen.
Es ist nicht blos das germanische Blut, das mit dem Reiz der Stammverwandtschaft unsere Theilnahme für die Völker der skandinavischen Halbinsel erwärmt; sagt uns doch die Geschichte nur allzu deutlich, daß die Grade der Stammverwandtschaft, die uns mit unseren nordischen Nachbarn verbinden sollten, so wenig wie die mit den Holländern, Vlamingen und Schweizern uns verbindenden, geeignet waren, die bittersten Feindseligkeiten zwischen ihnen und den Deutschen des „Reichs“ zu verhindern. Uns zieht mit gleicher Macht, wie das nicht zu schwächende Gefühl des Stolzes auf den germanischen Geist der nordischen Völker, die Erhabenheit und Großartigkeit an, in welcher dieser Geist, wie von der Natur des Landes erzogen, dort in einzelnen Gestalten und in Thaten der Gesammtheit zum Ausdruck gekommen ist. Die gewaltige Phantasie, welche die Erscheinungen der nordischen Götterwelt, den Inhalt der Edda, erzeugt hat und in Sage und Dichtung waltet, drang mit ihrem Feuer auch in die Eigenschaften der Volksseele und vor Allem in die Leidenschaften, welche das Ungewöhnliche im Völkerleben ermöglichen.
Dieses Ungewöhnliche und häufig Großartige des menschlichen Denkens und Handelns tritt in der Geschichte der drei germanischen Völker des Nordens uns so anheimelnd und anziehend entgegen. Und auch dort, wie bei uns, sind es die trübsten Zeiten, aus welchen die größten Charakterbilder hervorragen.
Zu diesen trübsten Zeiten für die nordischen Reiche, besonders aber für Schweden, gehörten die 127 Jahre (von 1397 bis 1524), während welcher die Calmarische Union in das Gegentheil ihrer ursprünglichen Bestimmung umschlug. Als nämlich der letzte Schwedenkönig aus dem Geschlecht der Folkunger 1374 bei Bergen ertrunken und sein Gegenkönig Albrecht von Mecklenburg bei den „Großen“ des Reichs in Ungnade verfallen war, boten diese der Wittwe des Königs Hakon von Norwegen, welche, als Tochter des Königs Waldemar von Dänemark, nach dem Tode ihres Vaters, ihres Gatten und ihres Sohnes bereits Königin von Norwegen und Dänemark war, auch die schwedische Krone an, und Margaretha, ein zum Herrschen geborenes Weib, die sich den Namen der „Semiramis des Nordens“ erwarb, setzte auch diese dritte Krone auf ihr schönes Haupt.
Was mußte dem Wunsche der Königin und dem Vortheil der drei Staaten näher liegen, als eine feste Vereinigung derselben zu einer großen Macht? Diese sollte nun durch jene Union bewirkt werden, welche zu Calmar im Juli 1397, natürlich wie alle fürstlichen Verträge, „für ewige Zeiten“ geschlossen wurde. Wäre dieser Beschluß aus einem Entschluß der Völker hervorgegangen, so möchte ihm vielleicht eine friedlichere Dauer vergönnt gewesen sein. Er war aber ein Ausfluß der Herrschgier und der Selbstsucht der „Großen“, welche schlechten Eigenschaften, durch den Stammesstolz der germanischen Völker unterstützt, der Zwietracht und dem Kampfe Thür und Thor öffneten. Denn wie in Dänemark und Norwegen, so bestanden im Mittelalter auch in Schweden als politische Factoren ein freier Bauernstand, der Adel, die katholische Geistlichkeit und das Königthum. Die in fest abgegrenztem Eigenthum sitzenden, willenstüchtigen, schwertbereiten, eifersüchtig über altem Herkommen und alten Freiheiten wachenden Erbbauern wogen so schwer wie der Adel und die im Wesentlichen zu ihm stimmende Geistlichkeit – die höchsten geistlichen Würden fielen ja naturgemäß Mitgliedern der edelsten Geschlechter zu. Was das Königthum betrifft, so war es Wahlkönigthum, wurde indeß für gewöhnlich als erbliches behandelt. Wirkliche Herrscher waren oft doch nur jene Reichsverweser, welche an der Spitze jedes einzelnen Reiches mehr die eigene Nation gegen den Fürsten, als diesen gegen die Nation vertraten. Letzteres aber wurde zur Tugend und mußte als patriotische That gepriesen werden, seitdem dänische Könige als Unionsfürsten die Regierung auch in Schweden behaupteten und nicht selten dort wie in einem eroberten Lande verfuhren. Da erhoben die Reichsverweser sich zu Reichs- und Volks-Erlösern von dem fremden Druck; als solche aber glänzten in
[448][450] Schweden die Glieder der Familie der Sture, eines Heldengeschlechts, von welchen drei Männer und eine Frau ein Schmuck der Geschichte Schwedens sind.
Da nun in der Gegenwart, seitdem das neue deutsche Reich einen festen Kern der germanischen Welt bildet, auch in den ehedem nicht immer freundlichen Beziehungen zu unseren nordischen Stammesgenossen eine Wandlung eingetreten ist und die Sympathien der Deutschen sich mehr denn je zu ihnen hinwenden, so werden unsere Leser auch gern einen Blick auf die Geschichte derselben und namentlich auf jenes Heldengeschlecht werfen, dessen tragisches Ende wir in Hellqvist’s vortrefflichem Bilde zeigen.
In dem Kampfe, der, nach Margarethens Tode, gleich gegen den ersten dänischen Unionskönig, Erich von Pommern, ausbrach, wußte der Reichsverweser Karl Knudson[WS 1] Bonde sich nach vielen Kämpfen, Siegen, Niederlagen und neuen Erhebungen die Königskrone zu erringen und bis an sein Ende zu behaupten. Unter ihm traten zuerst die Sture auf, die sich so hohes Verdienst um ihn erworben, daß er seinem Neffen Sten Sture die Regierung als „Reichsverweser“ übertrug. Mit dieser Ehre begnügten sich alle Sture, Keiner von ihnen griff nach der Krone.
Den Anspruch, sich König von Schweden zu nennen, hatte damals Christian der Erste von Dänemark, und laut der Union von Calmar war auch die Wahl seines Nachfolgers an seine Nachkommenschaft gebunden. Allein weder vermochte er für seine Person diese Ansprüche gegen Sture durchzusetzen, noch zu verhindern, daß die Schweden seinen bereits als Nachfolger anerkannten Sohn Johann, als sie dessen müde wurden, einfach für abgesetzt erklärten und ihren Willen mit den Waffen in der Hand unter Sten Sture’s Führung behaupteten.
Nachdem dieser bei Jönköping gestorben war, wie ein Gerücht will, in Folge von Gift, hielt sein Freund, Svante Sture, von einem andern Zweige des Geschlechts, als Reichsverweser den Kampf gegen König Johann aufrecht. Mit seinem Kriegscameraden, dem Bischof Hemming Gadd, schlug er sich fast ununterbrochen mit dem Feinde herum, hochverehrt vom Volke, mit dem er wie mit seines Gleichen scherzte, am meisten aber von den Soldaten, unter[WS 2] denen die Rede ging, daß er eher sich seiner Kleider beraube, als einen Tapfern unbelohnt lasse. Daß bald Bann und Acht auf ihm ruhten, kümmerte weder ihn, noch den greisen Haudegen von Bischof. Da starb er plötzlich zu Westeräs Anfangs Januar 1512, während der Berathung wegen einer neu entdeckten Silbergrube. Die Bergleute bemächtigten sich des Schlosses von Westeräs, ließen in aller Stille von Freunden das Stockholmer Schloß besetzen und schrieben im Namen des Verstorbenen einen Brief, welcher die sämmtlichen Landesbewohner aufforderte, seinen Sohn, Sten Sture den Jüngeren, als Nachfolger in der Reichsverweserschaft anzuerkennen.
Das Volk und der jüngere Adel waren für seine Wahl; der Reichsrath und der alte Adel dagegen erklärten sich für Erich Trolle, einen gelehrten würdigen Herrn, von dem man hoffte und wünschte, daß er sich mit Dänemark einigen möge. Nach vielen vergeblichen Verhandlungen beschied endlich der Reichsrath das Volk auf den 18. Mai 1512 nach Upsala. Dort erklärte der Erzbischof Jacob aus dem Markte der Menge, der Rath hätte sich für Erich Trolle als Reichsverweser entschieden. Bauern riefen: die Trolles wären von dänischer Art, man wolle sie nicht. Zur selben Zeit hatte Sten Sture aus der Morawiese, der eigentlichen Wahlstatt, schon die Bauern für sich gewonnen, und er behielt den Sieg. Am 23. Juli gaben die Gegner nach, und durch ein großes Fest auf dem Schlosse zu Stockholm feierte man seine Erwählung.
Inzwischen starb König Johann, dessen Beliebtheit wohl hätte noch zum Frieden geneigt machen können, und der ebenso gefürchtete wie verhaßte Prinz Christian (die Geschichte nennt ihn „den Bösen“) wurde im Juli 1513 von den Dänen und Norwegern als König anerkannt; doch die schwedischen Gesandten zogen sich wegen ihnen noch mangelnder Vollmacht zurück. Zwar wurde die Wahlcapitulation als auch für Schweden gültig ausgefertigt; auch schien man dort angeknüpften Verhandlungen zufolge zum Nachgeben geneigt; doch zogen sich dieselben, jedenfalls unter Sten Sture’s Einfluß, hin, bis sie plötzlich ein jähes Ende erreichten.
Der Erzbischof Jacob von Schweden war dänischer Parteigänger, ein alter schlauer Herr, der eines Tages seine Würde wegen der Last der Jahre niederlegte und Sten Sture mit unschuldigem Gesichte den augenblicklich in Rom weilenden Sohn Erich Trolle’s, Gustav Trolle, zum Nachfolger empfahl. Sten ließ sich täuschen; er gedachte auf diese Weise eine feindliche Familie sich zu gewinnen — kurz, Gustav Trolle wurde zum Erzbischof gewählt.
Mit dem neuernannten Erzbischofe kehrte aber ein unversöhnlicher Feind der Stures und ein hochmüthiger Priester zugleich heim. Während der Reichsverweser Anstalten traf, ihm in Stockholm einen feierlichen Empfang zu bereiten — ließ Gustav Trolle sich bei Bischofstuna an das Land setzen und ging in das erzbischöfliche Schloß Stäket, wo er sich weigerte, dem Reichsverweser die Huldigung zu leisten, da er nur den Papst als Herrn anerkenne. Jeden Vermittelungsversuch wies er ab; an Lande hieß es allgemein, er wolle offen für Christian eintreten, dessen Verhältnis zu Dyveke (das „Täubchen von Amsterdam“) und ihrer Mutter Sigbrit dem geistlichen Herrn kein Bedenken zu verursachen schien, und daß er Schloß Stäket zu befestigen begann, machte die Sache erst recht wahrscheinlich.
Sten Sture setzte nunmehr den alten Erich Trolle, den falschen Rathgeber, auf dem Stockholmer Schloß fest und schickte Belagerungstruppen vor Stäket. Der Erzbischof, welcher auf die dänische Hilfe vergeblich gerechnet und nun sich nachgiebig zeigte, wurde vor eine Volksversammlung in Stockholm geladen, wo man ihn für einen Hochverräther erklärte und absetzte, auch die Schleifung von Stäket beschloß. Der Erzbischof, der den Muth gehabt, zu erscheinen, berief sich vergeblich darauf, daß der Papst ihm bei seinem Abgang von Rom nicht nur alle vergangene, sondern auch alle künftige Schuld vergeben habe. Er entwich nach Stäket zurück, wo ihn endlich auch die Besatzung verließ. So ergab er sich in sein Schicksal und ging in ein Kloster; hinter ihm rissen die Sieger die Befestigungen von Stäket bis aus den Grund nieder.
Inzwischen rüstete Christian selbst, langte nach Pfingsten 1518 vor Stockholm an und schlug vor der Stadt ein Lager auf. Die Belagerung mißlang jedoch; denn als er dem Reichsverweser zu einer Schlacht entgegenzog, erlitt er bei Bränekyrka eine Niederlage und eilte in das Lager vor Stockholm zurück, aus welchem Sten Sture die Dänen auf ihre Schiffe trieb. Da aber zum Auslaufen der Wind fehlte, so knüpfte der König Verhandlungen an, und Sten Sture beschloß, ihm goldene Brücken zu bauen, versorgte ihn mit Lebensmitteln, und nur die Stockholmer hielten den Unvorsichtigen ab, sich selbst in das Bereich des Löwen zu begeben. Da erklärte Christian, er wolle selbst nach Stockholm kommen, wenn man ihm Geiseln für seine Sicherheit böte. Sechs junge Männer aus den edelsten Geschlechtern wurden ihm gesandt, darunter Gustav Wasa. Plötzlich erwachte ein günstiger Wind, und Christian segelte mit den Geiseln nach Dänemark. Ein Schrei der Entrüstung ging durch das Land.
Zu gleicher Zeit traf die Kunde ein, daß Papst Leo der Zehnte Bann und Interdict über Schweden verhängt und König Christian beauftragt habe, dem Befehl der Kirche mit den Waffen Nachdruck zu geben.
In Schweden merkte man nichts von dem Spruch, und der Gottesdienst ward nach wie vor gehalten. Aber man rüstete; denn König Christian rüstete auch. Anfangs des Jahres 1520 brachen die Dänen unter Führung Otto Krumpe’s in Schweden ein, welcher den Bannspruch an allen Kirchthüren anschlagen ließ. Auf dem Eise des Sees Aesunden]bei Bogesund (jetzt Ulricahamm) trafen sie mit Sten Sture zusammen.
Ehe es zur Schlacht kam, sank der Reichsverweser, von einem unglücklichen Schuß getroffen, zusammen und mußte aus der Schlachtlinie getragen werden. Man schaffte ihn nach Stregnäs, und das schwedische Heer zog sich, von den Dänen verfolgt, auf den Verhau im Walde Tiweden zurück. Ein Verräther führte die Dänen hinter den Verhau; die Schweden wurden blutig geschlagen, und in scheußlichen Uebelthaten kühlten die Sieger ihre Wuth ringsumher. Sobald Sten Sture das vernahm, ließ sich der Schwerkranke in einen Schlitten setzen und nach Stockholm schaffen, um die Vertheidigung der Hauptstadt in Stand zu setzen. Als der Schlitten über den Mälarsee fuhr, kam der Tod über den tapfern Reichsverweser. Mitten auf dem See hielt der Schlitten; in stillem Gebet standen dort die Männer, die ihn führten, vor der Leiche eines der besten Schweden.
Es war der 3. Februar, da dies geschah.
Die Leiche Sten Sture’s ward nach Stockholm gebracht und seiner Gattin Christina Gyllenstjerna übergeben, welche dieselbe in der Franziskanerkirche beisetzen ließ.
Diese Frau, des Gatten würdig, war die einzige, welche den [451] Kopf oben behielt, um den Widerstand gegen die Dänen weiter zu organisiren. Während die Haufen im Lande sich sammelten und führerlos wieder zerstreuten, während der Rath einen elftägigen Waffenstillstand benutzte, um zu Upsala, der Beredsamkeit Gustav Trolle’s weichend, seinen Frieden mit Christian zu machen, befestigte sie Stockholm, zog Lübecker Schiffe und Truppen an sich und ließ die Dänen herankommen. Parlamentäre wurden mit Schüssen empfangen.
Aus Mangel an Lebensmitteln mußten die Belagerer sich auf eine möglichst geringe Anzahl reduciren. Im Mai kam Christian selbst herüber; er und seine Anhänger boten Alles aus, um den Namen König Christian im Lande populär zu machen, den Guerillakrieg der Bauern zu beschwichtigen, die Uebergabe von Stockholm zu erreichen. Bei einer Gesandtschaft, die er in die Stadt schickte, war selbst der alte Hemming Gadd Fürsprecher für ihn.
Endlich gab Christina nach, gegen den Willen der Bürgerschaft. Der König entsagte feierlich allen Rachegedanken, versprach nach den Bestimmungen der Calmarer Union zu regieren, verbürgte Christina zwei finnische Besitzungen und den ungestörten Besitz der Güter ihres Gatten; im September zog er in Stockholm ein und bekräftigte seine Versprechungen bei der Krönung mit Eid und Abendmahl.
Wie er diese Versprechungen gehalten, ist bekannt. Jener 8. November, der dritte Tag der auf die Krönung folgenden Feierlichtkeiten, ist in der Geschichte als das „Stockholmer Blutbad“ verzeichnet. Ein ehemaliger Barbiergesell, der als Verwandter der Dyveke eine Rolle als Rathgeber des Königs übernommen, soll den Mordgedanken angeregt haben, während der Erzbischof Gustav Trolle mit einer Anklage gegen seine einstigen Richter den Vorwand geben mußte. Christina Gyllenstjerna wies zur Entlastung das Document vor, in welchem einstimmig die Stände mit Unterschrift den Erzbischof abgesetzt — damit aber lieferte sie nur die Namen der Opfer, welche als „Empörer wider die Kirche“, sonach als „Ketzer“ ergriffen und dem Henker überliefert wurden. Als vierundzwanzig Leichen verbrannt wurden, riß man die Ueberreste Sten Sture’s nebst denen eines verstorbenen Kindes von ihm aus der Gruft in der Franziskanerkirche und warf sie mit auf den Scheiterhaufen. Und nun zog das Blutgericht in das Land hinaus; auch Hemming Gadd fiel ihm in die Hände. Ueber sechshundert Menschen, die Vornehmsten und Besten, weil sie Schweden mit Leib und Seele waren, fielen der Rache des Dänen zum Opfer.
Christina mit den Kindern wurde nebst anderen Edelfrauen gefangen nach Dänemark geführt. Der Friede zu Malmö 1523 gab ihr die Freiheit wieder. Mit ihr kehrten die Kinder Sten Sture’s zurück, sein Sohn Svante Sture zu seinem Unglück; denn Erich der Vierzehnte, der Sohn Gustav Wasa’s, opferte ihn einem jener Wahnsinnsanfälle, welche nur die Bauerntochter und Königin Katharina Mans zu beschwören vermochte: er ward im Jahre 1567 nebst zwei Söhnen hingerichtet.
König Christian’s treulose That war auch seine letzte auf schwedischem Boden gewesen; er ist seitdem nie wieder nach Schweden, von da an aber auch Schweden nie wieder unter Dänemark gekommen. Gustav Wasa, der einst als Geisel Geraubte, wurde der Rächer dieser schweren Zeit und machte der Union von Calmar durch den Malmöer Receß von 1524 auch für „ewige Zeiten“ ein Ende.
Anmerkungen (Wikisource)