Der Lette-Verein in Berlin

Textdaten
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Autor: Br.
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Titel: Der Lette-Verein in Berlin
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 24, S. 772
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1890
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[772]

„Liebesgruß“.
Nach einem Gemälde von A. Toulemouche.

[772] Der Lette-Verein in Berlin. Es ist eine gewaltige Summe von unverdrossener, zielbewußter Arbeit und stetig wachsenden Erfolgen, die von dem obenstehenden einfachen Namen gedeckt wird. Aus kleinen Anfängen heraus hat sich der Verein zu einem Förderungsmittel ersten Ranges für weibliche Berufsthätigkeit zu entwickeln gewußt, und er kann heute, angesichts seiner zahlreichen Schulen und Anstalten, mit berechtigter Genugthuung auf sein 17jähriges – oder eigentlich 25jähriges – Wirken zurücksehen. Die allgemeine Theilnahme der gebildeten und besitzenden Kreise hat ihn getragen, zahlreiche Vermächtnisse sind ihm zugeflossen, die Kaiserin Friedrich war und ist unermüdlich für ihn thätig, aber entscheidender als dies alles ist für sein Bestehen und Gedeihen die ausgezeichnet praktische, umsichtige Anlage, die, nach dem wachsenden Bedürfniß, ein Fach ums andere ins Auge faßte und die Lehrkurse dafür einrichtete.

Der in diesem Jahr ausgegebene Rechenschaftsbericht zählt außer der Handels-, Zeichen- und Gewerbeschule besondere Kurse auf für Schneidern, Putz- und Handarbeit, Schriftsetzen, Frisiren, Kunsthandarbeit, Blumenfabrikation, Feinwaschen und Bügeln, alle mit zahlreicher Betheiligung und späterem Eintritt in die praktische Thätigkeit. Eine stark besuchte Koch- und Haushaltsschule liefert das Material für ein Restaurant mit großem Betrieb, ein Stellenvermittelungsbureau sorgt für Lehrerinnen, Verkäuferinnen, Krankenpflegerinnen und Dienstmädchen. Kurz, es ist ein großes Gemeinwesen der segensreichsten Art, das uns aus diesen Blättern entgegensieht, erfreulich für jeden, der neben dem Wunsch größerer Erwerbsthätigkeit des weiblichen Geschlechtes zugleich die Ueberzeugung hegt, daß diese sich am festesten und sichersten doch auf den eigentlich weiblichen Künsten und Fertigkeiten aufbaut. Br.