Der Krieg in Südafrika (Die Gartenlaube 1899/27)

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Titel: Der Krieg in Südafrika
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aus: Die Gartenlaube, Heft 27, S. 836 k 1–4
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1899
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung: Neuigkeiten zum Zweiten Burenkrieg
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[836 k 4] Der Krieg in Südafrika. (Zu unseren Bildern.) Am 10. Dezember erfolgte nun endlich auch auf dem Kriegsschauplatze im Norden der Kapkolonie ein ernster Zusammenstoß. General Gatacre ließ aus dem festen Lager bei Molteno einen Teil seiner Infanterie mit zwei Batterien zum Angriff gegen die Stellung der Buren bei Stormberg vorrücken. Eine schwere Niederlage der Engländer war das Ergebnis; kaum zwei Drittel der Regimenter kehrten ins Lager zurück, die übrigen wurden in ihrer Mehrzahl „vermißt“. Nicht besseres Glück hatte General Methuen auf dem Kriegsschauplatze vor Kimberley. Nach seinem so verlustreichen Pyrrhussiege am Modderfluß sah er sich zum Stillstand verurteilt; er wartete auf die Verstärkungen, die von De Aar her zu ihm unterwegs waren, und ließ von seinen Pionieren die Eisenbahnbrücke über den Modderfluß wiederherstellen. Inzwischen aber umgingen größere Burenabteilungen von der Oranjegrenze her seine Stellung im Süden, während Cronje mit der Hauptmacht auf den Höhen bei Spytfontein zwischen Modderfluß und Kimberley eine feste Stellung einnahm. – In Natal hatten die Engländer bei Frere auf die Wiederherstellung der dort von den Buren zerstörten Eisenbahnbrücke zu warten. Doch trafen in der Zwischenzeit noch bedeutende Verstärkungen von Durban her ein, und der Oberkommandierende Sir Redvers Buller verfügte am 10. Dezember über eine Macht von über 20 000 Mann. Die Vorhut unter Hildyard vor Colenso konnte am Tugelafluß gleichfalls nichts ausrichten. Aus Ladysmith selbst wurde am 9. Dezember ein siegreicher, aber unerheblicher Ausfall gegen die Burenstellung auf dem Lombardskop gemeldet. Auch berichtete General White von einer Rückwärtsbewegung größerer Burenkontingente nach der Grenze des Oranjefreistaats und des Transvaal hin. Diese Bewegungen erklärten sich aufs natürlichste durch die notwendige Vorbereitung des Verteidigungskampfs, zu welchem die Buren in den Grenzpässen der Drakensberge genötigt sein würden, falls die Engländer unter Buller bei Ladysmith siegen sollten.

Dr. Matthiolius.

Dr. Küttner.

Von dem wildzerklüfteten Charakter dieser Pässe giebt unsere Ansicht vom Van Reenenpaß nach dem Oranjefreistaat einen lebhaften Begriff. Das Bild, welches den hochbetagten Leiter der Geschicke der Transvaalrepublik, Paul Krüger, neben seiner Frau darstellt, zeigt uns den greisen Patrioten in seiner Häuslichkeit in Pretoria. Das Gebäude, das beide bewohnen und in welchem er die Besuche seiner Landsgenossen empfängt, ist einstöckig und sehr bescheiden eingerichtet. Ein ansehnlicher Bau ist dagegen das Parlamentsgebäude in Pretoria. Das gilt auch von dem Haus des Rats wie von dem des Präsidenten in Bloemfontein, der Hauptstadt des Oranjefreistaats. – Die erste Sanitätsabordnung, die im Auftrage des Zentralkomitees der „Deutschen Vereine vom roten Kreuz“ nach Südafrika abging und der bereits eine zweite folgte, konnte inzwischen ihr Liebeswerk bei den Buren aufnehmen. Die Porträts der ihr zugehörigen Aerzte, Marinestabsarzt Dr. Matthiolius und Dr. Küttner, Assistenzarzt an der Chirurgischen Klinik in Tübingen, sind oben wiedergegeben.

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Präsident Paul Krüger und seine Frau.

Der Van Reenen-Paß in den Drakensbergen.

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Das Haus des Präsidenten in
Bloemfontein. 

Das Haus des Volksrats in Bloemfontein. 

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Parlamentsgebäude und Kirche in Pretoria.