Der König der amerikanischen Berge

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Titel: Der König der amerikanischen Berge
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 36, S. 612
Herausgeber: Adolf Kröner
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Erscheinungsdatum: 1897
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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Datei:Die Gartenlaube (1897) b 612.jpg

 Valle Penitente.
Nieve Penitente. 
Der Aconcagua. 

Der König der amerikanischen Berge. (Mit Abbildungen.) In Argentinien, hart an der chilenischen Grenze, erhebt der Aconcagua sein mit ewigem Schnee bedecktes Haupt 6970 m über den Meeresspiegel. Er ist der höchste gemessene Berg Amerikas und bildete seit lange das Ziel vieler Forschungsreisenden. Erst zu Anfang dieses Jahres gelang jedoch seine Besteigung einer Expedition, die der Engländer E. A. Fitzgerald ausgerüstet hatte, und zwar war ein Deutsch-Schweizer Matthias Zurbrüggen der Führer jener Expedition, der erste, der am 14. Januar seinen Fuß auf die höchste Zinne der Neuen Welt setzte. Schon im Jahre 1883 hatte ein deutscher Gelehrter, Prof. Dr. Paul Güßfeldt, Forschungsreisen im Gebiete des Aconcagua unternommen und den Berg bis zu einer Höhe von 6400 m erstiegen. Er hat die Ergebnisse seiner Reisen in einem anziehenden Werke „Reise in den Andes“ (Berlin, Verlag von Gebrüder Paetel, 1888) niedergelegt. Demselben hat er auch ein Album trefflicher Ansichten des Aconcagua nach photographischen Aufnahmen beigegeben. Die erste unserer Abbildungen zeigt uns eine dieser Aufnahmen. Wir blicken in das über 3000 m hoch gelegene Valle Penitente, das Büßerthal, das, von hohen Bergen eingerahmt, einem Fjorde ähnlich sieht. Im Hintergrunde dieser majestätischen Hochgebirgslandschaft erhebt sich das schneeige Haupt des Aconcagua. Das Büßerthal hat seinen Namen von eigenartigen Schneebildungen erhalten, die unsere zweite Abbildung zeigt und die von den Eingeborenen Nieve penitente, d. h. Büßerschnee, genannt werden. Wind und Sonne bringen diese eigenartigen Bildungen zu stande. Der Wind furcht zunächst die Oberfläche des Schnees, indem er ihn wie den Dünensand zu welligen Hügeln auftürmt. Auf diese Leisten und Vertiefungen wirkt die südliche Sonne mit voller Kraft ein und ihre schmelzenden Strahlen bearbeiten die vergletschernden Schneeblöcke wie der Bildhauermeißel den Stein. So entstehen ausgezackte Figuren, die oft Gestalten von Menschen vortäuschen und der Phantasie den weitesten Spielraum lassen. *