Textdaten
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Titel: Der Invalide von 1813
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 36, S. 595
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1887
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[581]

Invalide von 1813.
Nach dem Oelgemälde von E. Stammel.

[595] Der Invalide von 1813. (Mit Illustration S. 581). Der ehrwürdige, mit dem Eisernen Kreuze von 1813 geschmückte Invalide der Befreiungskriege, der an der Gedenktafel seiner gefallenen Kameraden vorüberschreitet, mit ernster Wehmuth der vergangenen Zeiten sich erinnernd – er ist einer jener Tapferen, welche das Napoleonische Joch abschütteln halfen, und sein Eisernes Kreuz gemahnt uns an die Tage von Leipzig und Belle-Alliance. Wenn auch sein Körper gelähmt ist: die freien Schwingen seines Geistes sind es nicht, und das Bewußtsein, für das Vaterland gekämpft und gelitten zu haben, tröstet ihn darüber, daß er die freie Beweglichkeit verloren hat, die zum unverkümmerten Lebensgenuß gehört.

Doch neben dem Invaliden des Bildes sehen wir andere im Leben, welche auf den Schlachtfeldern des Jahres 1870 verwundet wurden, in jenen glorreichen Kämpfen, welche das Deutsche Reich begründet haben. Am Sedantage, dem Geburtstage deutscher Einheit, die in Versailles ihre Taufe empfing, gedenken wir mit Wehmuth nicht bloß der zahlreichen Opfer, die der große Krieg gekostet hat, sondern auch der Ueberlebenden, die, oft nach langem Schmerzenslager genesen, doch nie sich wieder frei mit den andern Glücklichen durchs Leben bewegen konnten. Das Vaterland schuldet ihnen seinen Dank – und Niemand wird ohne Achtung und Mitgefühl bei einem jener hochverdienten Krieger vorübergehn, denen mehr noch als das neue Eiserne Kreuz die Krücke zum Schmuck und zur Ehre gereicht, auf die gestützt sie durchs Leben wandern.