Textdaten
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Autor: Brüder Grimm
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Titel: Der Hoselberg
Untertitel:
aus: Deutsche Sagen, Band 1, S. 250 - 251
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1816
Verlag: Nicolai
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Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: Google, Commons
Kurzbeschreibung:
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[250]
173.
Der Hoselberg[1].

Bange thüring. Chronik fol. 57.
Kornmann mons Veneris Cap. 74. p. 374.
Seyfried medulla p. 482.
vgl. Agricola Sprüchwort 301.

Im Lande zu Thüringen nicht fern von Eisenach liegt ein Berg, genannt der Höselberg, worin der Teufel haust und zu dem die Hexen wallfahrten. Zuweilen erschallt jämmerliches Heulen und Schreien her daraus, das die Teufel und armen Seelen ausstoßen; im Jahr 1398. am hellen Tage erhoben sich bei Eisenach drei große Feuer, brannten eine Zeitlang in der Luft, thaten sich zusammen und wieder von einander und fuhren endlich alle drei in diesen Berg. Fuhrleute, [251] die ein andermal mit Wein vorbeigefahren kamen, lockte der böse Feind mit einem Gesicht hinein und wies ihnen etliche bekannte Leute, die bereits in der höllischen Flamme saßen.

Die Sage erzählt: einmal habe ein König von Engelland mit seiner Gemahlin, Namens Reinschweig, gelebt, die er aus einem geringen Stand, blos ihrer Tugend willen, zur Königin erhoben. Als nun der König gestorben war, den sie aus der Maßen lieb hatte, wollte sie ihrer Treu an ihm nicht vergessen, sondern gab Almosen und betete für die Erlösung seiner Seele. Da war gesagt, daß ihr Herr sein Fegfeuer zu Thüringen im Höselberg hätte, also zog die fromme Königin nach Deutschland und baute sich unten am Berg eine Capelle, um zu beten, und rings umher entstand ein Dorf. Da erschienen ihr die bösen Geister, und sie nannte den Ort Satansstedt, woraus man nach und nach Sattelstedt gemacht hat.



  1. Man findet gleichbedeutig: Horsel- Hursel- Hosel- Osel- berg. Die eigentliche Ableitung von Ursel, Usel (favilla) liegt nahe.