Textdaten
<<< >>>
Autor: unbekannt
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Der Graf und seine Magd
Untertitel:
aus: Erotische Volkslieder aus Deutschland, S. 57–58
Herausgeber: Hans Ostwald
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: [1910]
Verlag: Eberhard Frowein
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Princeton-USA* und Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[57]

Der Graf und seine Magd

Es schlief ein Graf bei seiner Magd
Bis an den hellen Morgen.
Und als der helle Tag anbrach,
     Da fing sie an zu weinen,

5
     Da fing sie an zu weinen.


Weine nicht, weine nicht, du holdes Kind,
Deine Ehr’ will ichs bezahlen.
Ich schenk dir einen Reitersmann,
     Dazu noch tausend Taler,

10
     Dazu noch tausend Taler.


Den Reitersmann, den will ich nicht,
Ich will den Herren selber.
Den Herren selber bekommst du nicht,
     Geh’ heim zu deiner Mutter,

15
     Geh’ heim zu deiner Mutter.


Ach Tochter, liebes Töchterlein,
Was ist mit dir geschehen?
Nach vor wird dir dein Kleid zu kurz;
     Nach hinten immer länger,

20
     Nach hinten immer länger.


Ach Mutter, liebstes Mütterlein,
Geh’ mit mir in die Kammer,
Damit ich beten und weinen kann,
     Und stillen meinen Jammer,

25
     Und stillen meinen Jammer.


[58]

Der Graf zu seinem Reitknecht sprach:
Sattle mir und dir zwei Pferde.
Wir wollen ein wenig auf Reisen geh’n
     Und uns die Welt anschauen,

30
     Und uns die Welt anschauen.


Und als sie vor das Stadttor kamen,
Begegnet ihnen eine Leiche.
Stellt an ihr Träger mein,
     Was habt ihr für ’ne Leiche?

35
     Was habt ihr für ’ne Leiche?


Es war ein rosenroter Mund,
Ein Kind von achtzehn Jahren,
Die hat bei einem Grafen gedient,
     Hat auch bei ihm geschlafen,

40
     Hat auch bei ihm geschlafen!


 Soldatenlied aus Norddeutschland