Textdaten
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Autor: Wilhelm Busch
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Titel: Der Geist
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aus: Zu guter Letzt. In: Historisch-kritische Gesamtausgabe in vier Bänden. Band 4, S. 320-321
Herausgeber: Friedrich Bohne
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Erscheinungsdatum: [1960]
Verlag: Vollmer
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Erscheinungsort: Wiesbaden u. Berlin
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Quelle: Scans auf commons
Kurzbeschreibung:
Erstausgabe 1904
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[320]
DER GEIST


Es war ein Mägdlein froh und keck,
Stets lacht ihr Rosenmund,
Ihr schien die Liebe Lebenszweck
Und alles andre Schund.

5
Sie denkt an nichts als an Pläsier,

Seitdem die Mutter tot,
Sie lacht und liebt, obgleich es ihr
Der Vater oft verbot.

Einst hat sie frech und unbedacht

10
Den Schatz, der ihr gefällt,

Sich für die Zeit um Mitternacht
Zum Kirchhof hinbestellt.

Und als sie kam zum Stelldichein,
O hört, was sich begab,

15
Da stand ein Geist im Mondenschein

Auf ihrer Mutter Grab.

[321]
Er steht so starr, er steht so stumm,

Er blickt so kummervoll.
Das Mägdlein dreht sich schaudernd um

20
Und rennt nach Haus wie toll.


Es wird, wer einen Geist gesehn,
Nie mehr des Lebens froh,
Er fühlt, es ist um ihn geschehn.
Dem Mägdlein ging es so.

25
Sie welkt dahin, sie will und mag

Nicht mehr zu Spiel und Tanz.
Man flocht ihr um Johannistag
Bereits den Totenkranz.