Textdaten
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Autor: unbekannt
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Titel: Der Fuchs und der Tiger
Untertitel:
aus: Chinesische Volksmärchen, S. 26
Herausgeber: Richard Wilhelm
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1914
Verlag: Eugen Diederichs
Drucker: Spamer, Leipzig
Erscheinungsort: Jena
Übersetzer: Richard Wilhelm
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons
Kurzbeschreibung:
E-Text nach Digitale Bibliothek Band 157: Märchen der Welt
Eintrag in der GND: [1]
Bild
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Bearbeitungsstand
fertig
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11. Der Fuchs und der Tiger

Der Fuchs begegnete einst einem Tiger. Der zeigte ihm die Zähne, streckte die Krallen hervor und wollte ihn fressen. Der Fuchs sprach: „Mein Herr, Ihr müßt nicht denken, daß Ihr allein der Tiere König seid. Euer Mut kommt meinem noch nicht gleich. Wir wollen zusammen gehen, und Ihr wollet Euch hinter mir halten. Wenn die Menschen mich sehen und sich nicht fürchten, dann mögt Ihr mich fressen.“

Der Tiger wars zufrieden, und so führte ihn der Fuchs auf eine große Straße. Die Wanderer nun, wenn sie von fern den Tiger sahen, erschraken alle und liefen weg.

Da sprach der Fuchs: „Was nun? Ich ging voran; die Menschen sahen mich und sahen Euch noch nicht.“

Da zog der Tiger seinen Schwanz ein und lief weg.

Der Tiger hatte wohl bemerkt, daß die Menschen sich vor dem Fuchse fürchteten, doch hatte er nicht bemerkt, daß der Fuchs des Tigers Furchtbarkeit entlehnte.

Anmerkungen des Übersetzers

[388] 11. Der Fuchs und der Tiger. Quelle: mündliche Überlieferung.

Die Fabel ist allbekannt. Tierfabeln sind in China sehr spörlich vorhanden. Einige Proben sind aufgenommen (Nr. 11–14).