Der Fremdenverkehr in der Schweiz

Textdaten
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Titel: Der Fremdenverkehr in der Schweiz
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aus: Die Gartenlaube, Heft 38, S. 648
Herausgeber: Adolf Kröner
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Erscheinungsdatum: 1891
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[648] Der Fremdenverkehr in der Schweiz. Die Begeisterung für landschaftliche Schönheit ist noch nicht viel älter als ein Jahrhundert. Ehe Rousseau sein Entzücken über die Schönheiten der Schweiz in unvergänglichen Werken aussprach, betrachtete man die Alpen eher als etwas Störendes und Unbehagliches, das sich breit in den Weg stellte, wenn man eine Reise nach dem Süden unternehmen wollte. Und als Naturforscher wie Saussure die hohe Bergwelt durchforschten, da gab es noch keine Alpenfexe und Touristen, die in ihre Fußstapfen traten. Jetzt aber ist die Schweiz das am meisten besuchte Land Europas. Die Gasthöfe und Pensionen verfügen über 62 500 Betten; diese werden jährlich von 5 724 000 Uebernachtenden benutzt, wofür der Reisende an das Hotel nebst seinen anderen Bedürfnissen im Durchschnitt über 12 Franken bezahlt: dies ergiebt eine jährliche Bruttoeinnahme der Touristen- und Fremden-Etablissements von 71 545 430 Franken. Außerdem giebt der Tourist für Verkehrswesen, Führer, Vergnügungen, Aerzte täglich im Durchschnitt noch 10 Franken aus; das macht eine Summe von 57 240 000 Franken, und rechnet man die obigen Ausgaben für Wohnung und Bewirthung hinzu, so macht das eine Gesammtsumme von rund 128 785 000 Franken. Da sage man noch, daß der Sinn für Schönheit nicht die materiellen Interessen fördert! Ist doch diese große Summe auf Rechnung der Freude an der Gebirgswelt zu setzen, von der frühere Jahrhunderte keine Ahnung hatten. †