Textdaten
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Autor: Otto von Loeben
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Titel: Der Frühlingsbrief
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aus: Wünschelruthe – Ein Zeitblatt. Nr. 42, S. 165
Herausgeber: Heinrich Straube und Johann Peter von Hornthal
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1818
Verlag: Vandenhoeck und Ruprecht
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Erscheinungsort: Göttingen
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Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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Der Frühlingsbrief.







Springbrunnen plätscherten um mich im Grünen,
     Und schlürften Abendgold mit Silberzungen,
     Viel bunte Vöglein auf den Bäumen sungen,
     Um Blüthen zog das leise Lied der Bienen.

5
Da ist dein Diener mit dem Brief’ erschienen, –

     Wie eine Rosenknospe aufgesprungen
     War schnell das Siegel, draus hervorgedrungen
     Dein Lilienblatt, die Perle aus Rubinen.

Ein eigner Zauber liegt darin, im Garten,

10
     Wo blüh’nde Worte um uns hergeschrieben,

     Mit einem offnen Briefe selig wallen;

Erschloßner Blume scheint der Blick zu warten,
     Die Kelche rings verstehn geheimes Lieben,
     Und auf das Blatt die Blüthenblätter fallen.

O. H. Graf v. Loeben.