Der Ameisenkalender ist da!

Textdaten
Autor: Rudolf Lavant
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Der Ameisenkalender ist da!
Untertitel:
aus: Vorlage:none
Herausgeber: Königlich Sächsischer Ameisen-Kalender
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1888
Verlag: Friedrich Geissler (E. Trachbrodt)
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scan
Kurzbeschreibung:
Der Kalender besaß keine Paginierung
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
Bearbeitungsstand
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
[[index:|Indexseite]]

[XX]

Der Ameisenkalender ist da!

     Wemmer zu Johanne jetzd,
— Selwer schon forher, uff Ehre! —
Sich in eene Gneibe setzt,
Gomm' nadirlich Golbordehre.

5
     Un was reichense der dar,

De beredten Bildungsschbender?
Eegal schon uffs nächste Jahr
So ä Schdicker zwelf Galender!

     Nee, weeß Gnebbchen, 's is zu blau!

10
Wie ich mer ämal een globbe

Meende nachens meine Frau:
„Biste denn verrickd in Gobbe?

     Draußen hastes Gorn noch schdehn . . .
Un das genndste selwer wissen,

15
Wemmer uff Mardini gehn,

Hamm'n de Ginder halb zerrissen."

     Beinah worde Mahle schlecht,
Lose Reden gab's de Fille.
Awwer haddese nich Rechd?

20
Darum schwieg ich liewer schdille.


     So was gab's doch friher nich,
Un mer warden bis Weihnachden,
Bis de Schnee lag, sicherlich,
Ehr mer een mid heeme brachten.

25
     Gehds so fort, denn werd's noch so,

Daß an erschten Januare
Eener gommd un sagd: „Ach wo?!
Hier is der fon nächsten Jahre!"

     Na, ich denke, mid der Zeid

30
Werd ooch das sich wieder legen;

Wer am mehrschden drahscht und schreid,
Wärd zuerschd ooch lahm dergegen.

     Wir fon alden Schrod un Gorn,
Lassen uns nich erre machen;

35
Ernstes wie fon jeher forn

Un hernachens was zu lachen!

     Nich zu dief un nich zu hoch
Hat der „Griene"[1] schdehds geschrieben,
Un drum, denk ich, werd ihm ooch

40
Unverbrichlich drei[2] geblieben.


     Mahle hat das ooch erfaßt
Un so schbrichd se denn zuweilen:
„Andohn, halde was de hast!
Laß der nich den Gobb vergeilen!"

45
     Wie ä frischen Blumenschdrauß

Mer begrießd mid froher Miene,
Gommd gee andrer mer ins Haus
Als der alde gude „Griene“.

                                                       R.L.


  1. Die Titelseite des Kalenders war Grün
  2. Unverbrüchliche Treue