Den Schlummernden
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Den Schlummernden.
Klagen der Liebe
Rufen dich, Schlummernden:
Wach, o erwache
Dem Glück der Deinigen.
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Ach, sie ja bringenHeute dem Grabe,
Trostlos Verwaiste,
Des Lebens Habe.
Mitten im Leben,
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Dem so lebendigen,Klang dir die Hippe
Des Unerbittlichen,
Der nicht der Liebe
Flehen erhörte,
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Der vor der ErnteDie Frucht zerstörte.
Wir nicht erwecken
Den uns Entschlafenen.
Aber die Klage
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Steigt zu den Himmlischen,[202]
Welche Dir Guten,Herrlichen, Treuen,
Jenseits in Sternen
Das Licht erneuen.
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Dort, uns ein Vorbild,Lebest du, Redlicher,
In Lehr’ und Tugend,
Uns ein Unsterblicher.
Heil, wen die Seinen
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Segnen im Sterben!Laß von ihm, Himmel,
Den Geist uns erben.