Den Samaritern der Wissenschaft
Ihr legt auf’s Grab gefallener Helden
Den Eichkranz zu dem Lorbeer nieder,
Und ihrer Thaten Ruhm vermelden
Den Enkelkindern Eure Lieder.
Der Schlacht dem Tod in’s Auge sehen,
Die ihr Panier vom Zinnenthurm
Der Feindesfeste lassen wehen.
Gewiß! es zeugt von hohem Muthe,
Und überströmt vom eig’nen Blute
Die Batterie keck zu erstürmen,
Doch höh’rer Muth wohnt in der Brust
Dem, der da wacht an Krankenbetten,
Ein sieches Leben zu erretten.
Ihm dräut, wie jenem, vielgestaltig
Der Tod im Athmen seiner Lippe,
Denn hier wie dort schwingt allgewaltig
Doch furchtlos schaut sein klarer Blick,
Bedacht, zu warten und zu pflegen,
Bis ihn ereilet das Geschick,
Bis er dem Gifthauch selbst erlegen.
Dann dieser Kämpfer, die ihr Leben,
Um fremdes zu erhalten, wagen,
Nicht fremdes zu vernichten streben?
Wer schmückt ihr Grab mit frischem Reis
Wer ist von Euch, der solchen Preis
Den todesmuth’gen Helden reiche?
Dort in des Friedhofs stiller Ecke,
Im Schatten düsterer Cypressen,
Begraben und – auch schon vergessen.
So stumm, wie ihre Gräber, schweigt
Ein jeder Mund von ihrem Ruhme,
Kaum, daß uns ihre Stätte zeigt
So war’s bis heute. Anders werde
Von heute an der Preis der Ehren!
Wer wird dem Volk der deutschen Erde
Das Winden seiner Kränze wehren?
Der Schwerteshelden Gräber prangen,
Sei Euch vom Volkesdank der Kranz
In seinem Tempel aufgehangen.