« Kapitel 7 Das vierte Buch Esra Kapitel 9 »
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[378] 1 Er antwortete mir und sprach: Diese Welt hat der Höchste um vieler willen geschaffen, aber die zukünftige nur für wenige. 2 Ich will dir ein Gleichnis sagen, Esra. Wenn[1] du die Erde fragst, so wird sie dir sagen, daß sie viel mehr Thon hervorbringt, woraus man Geschirr macht, aber ganz wenig Staub, woraus Gold wird. So ist auch diese Welt geordnet: 3 viele sind geschaffen, wenige aber gerettet[2]!

Wie kann Gott sein so mühsam gebildetes Geschöpf dem Verderben preisgeben?

4 Ich antwortete und sprach[3]:

Meine Seele schlürfe Vernunft,
’mein Herz‘[4] schlinge Verstand[5]!
5 Du bist ’ungefragt‘[6] gekommen
und ’mußt‘[7] wider Willen scheiden,

[379] denn Freiheit ist dir nur gegeben eine kurze Lebenszeit. — 6 Ach Herr, der über uns waltet, gestatte[8] deinem Knechte, vor dir ’zu beten‘[9]; gieb Samen in unser Herz und unserer Vernunft Pflege, daß Frucht[10] erwachse, damit zum Leben gelangen alle Sterblichen, die Menschen-’bild‘[11] ’getragen‘[12]. 7 Denn du bist der Einzige, und wir sind das einzige Gebilde, ’das Werk‘[13] deiner Hände, wie du selbst gesagt hast[14].

8 Jetzt giebst du ja unserem Leibe, den du im Mutterleibe bildest, das Leben und verleihst ihm seine Glieder: in Feuer und Wasser wird dein Geschöpf erhalten[15]; neun Monate trägt dein Gebilde das Geschöpf, das du darinnen geschaffen hast[16]. 9 Das Verwahrende selbst aber und das Verwahrte, beide ’werden‘[17] durch deine Verwahrung verwahrt. Und wenn die Mutter zurückgiebt, was darinnen erschaffen ist, 10 so hast du ihren eigenen Gliedern, d. h. den Brüsten, befohlen, Milch, das Erzeugnis der Brüste, darzubieten, 11 damit dein Geschöpf gewisse Zeit lang genährt werde.

12 Dann ’hast‘[18] du ihm Leitung gegeben ’in‘[19] deiner Barmherzigkeit
und Nahrung ’in‘[20] deiner Gerechtigkeit;
Unterricht durch dein Gesetz
und Belehrung[21] in deiner Weisheit.
13 Du magst es töten, es ist ja dein Geschöpf;
oder es am Leben erhalten, es ist ja dein Werk!

14 Wenn du aber, was unter so vielen Mühen gebildet ist[22], durch deinen Befehl mit einem raschen Worte[23] zu nichte machst, wozu ist es dann überhaupt entstanden[24]? —

15 Doch ich will zugeben: was die Menschen alle betrifft, magst du es besser wissen; aber was angeht

dein Volk, das[25] mir leid thut,
16 dein Erbe, um das ich klage,
Israel, für das ich traure,
den Samen Jakobs, um den ich sorge!

17 Darum will ich anheben, vor dir für mich und sie zu beten; denn ich sehe uns alle, die wir auf Erden leben, tief in Sünden[26] 18 und habe ’jetzt‘[27] von dem Ernste[28] des kommenden Gerichts gehört.

19 Deshalb höre meine Stimme,
merke auf meine Worte[29]
und laß mich vor dir reden!
[380]
Das Gebet Esras um Erbarmen und die göttliche Antwort[30].
20 Herr, der du im Himmel[31] wohnst,
dessen Augen hoch oben[32],
dessen Gemach[33] in den Lüften;
21 dessen Thron ’unbeschreibbar‘[34],
dessen Herrlichteit[35] unfaßbar;
vor dem der Engel Heer mit Zittern steht,
deren Chor[36] sich wandelt in Sturm und Feuer;
22 dessen Wort fest bleibt,
dessen Befehle giltig,
23 dessen Gebot gewaltig,
dessen Geheiß gefürchtet;
dessen Blick die Tiefen vertrocknet[37],
dessen Dräuen die Berge zerschmilzt[38];
dessen Wahrheit ’ewig bleibt‘[39], —
24 erhöre[40] deines Knechtes Gebet,
vernimm mit den Ohren das Flehn deines Gebildes
und merke auf meine Worte!
25 Denn solange ich lebe, muß ich reden,
solang ich denken kann, erwidern[41]. —
26 Schau nicht auf deines Volkes Sünden,
sondern auf die, die dir wahrhaft gedient;
27 blicke nicht auf die Thaten[42] der Frevler,
sondern auf die, die deine Bündnisse in Leiden bewahrt[43];

[381]

28 gedenke nicht derer, die vor dir mit Trug gewandelt,
sondern halt im Gedächtnis, die sich um deinen Dienst von Herzen gekümmert;
29 richte die nicht zu Grunde, die wie das Vieh dahingelebt[44],
sondern nimm dich derer an, die dein Gesetz lauter gelehrt;
30 zürne nicht denen, die schlimmer als Tiere erachtet sind,
sondern beweise denen deine Liebe, die allezeit deiner Herrlichkeit vertraut[45]. —

31 Denn wir und unsere Väter haben in Werken des Todes dahingelebt[46], du aber bist gerade, weil wir Sünder sind, der Barmherzige genannt. 32 Denn gerade weil wir nicht Werke der Gerechtigkeit haben, wirst du, wenn du einwilligst[47], uns zu begnadigen, der ’Gnädige‘[48] heißen. 33 Denn die Gerechten, denen viele Werke bei dir bewahrt sind, werden aus eigenen Werken den Lohn empfangen. —

34 Was ist ’aber‘[49] der Mensch, daß du ihm zürnen solltest,
was das sterbliche Geschlecht, daß du ihm so grollen könntest?

35 Denn in Wahrheit

niemand ist der Weibgeborenen, der nicht gesündigt[50],
niemand der ’Lebenden‘[51], der nicht gefehlt.

36 Denn dadurch wird deine Gerechtigkeit und Güte, Herr, offenbar, daß du dich derer erbarmst, die keinen Schatz[52] von guten Werken haben[53].

37 Er antwortete mir und sprach: Manches hast du richtig gesagt, und es soll geschehen, wie du gesprochen[54]. 38 Denn wirklich will ich mich nicht kümmern um das, was die Sünder sich bereitet haben, um Tod, Gericht und Verderben, 39 sondern vielmehr will ich mich an dem erfreuen, was die Gerechten sich erworben, an ’Heimkehr‘[55], Erlösung und Lohnempfang. 40 Also wie ’du‘[56] gesprochen hast, so ist es.

Der Mensch gleicht dem Samen des Landmanns.

41 Denn wie der Landmann vielen Samen auf die Erde sät und eine Menge Pflanzen pflanzt, aber nicht alles Gesäte zur Zeit[57] bewahrt bleibt und nicht[58] alles Gepflanzte Wurzel schlägt, so werden auch die, die in der Welt gesät sind, nicht alle bewahrt bleiben.

42 Ich antwortete und sprach: Wenn ich Gnade vor dir gefunden, so laß mich reden! 43 Der Same des Landmanns, wenn er deinen Regen nicht zur rechten Zeit bekommen hat und also nicht aufgegangen ist[59], oder wenn er durch zu viel Regen verdorben ist, 44 geht freilich so [382] zu Grunde; aber ’das Menschenkind‘[60], das durch deine Hände gebildet, das dein Ebenbild genannt ist, weil es ’dir‘[61] gleich geschaffen ist, ’um dessentwillen‘[62] du alles geschaffen hast, das hast du dem Samen des Landmanns gleichgestellt?!45 Nein Herr, unser Gott,

schone dein Volk,
erbarme dich deines Erbes,
du hast ja Mitleid mit deinem Geschöpf[63]!
Die göttliche Antwort: Du gehörst zu den Seligen; denk an deine eigene Seligkeit und vergiß die Sünder, die ihr Schicksal verdient haben!

46 Er antwortete und sprach:

Heute den Heutigen,
Einst den Einstigen!

47 Denn viel fehlt dir, daß du meine Schöpfung mehr lieben könntest als ich[64]! —

Du aber hast dich oft den Sündern gleichgestellt; nimmermehr! 48 Vielmehr wirst du auch darum vor dem Höchsten Ruhm empfangen[65], 49 weil du dich, wie dir zukommt, erniedrigt und dich nicht zu den Gerechten gezählt hast; deß wirst du um so größere Ehre haben 50 ’Denn durch viele schlimme Demütigungen‘[66] müssen in der letzten Zeit die Erdenbewohner gedemütigt werden, weil sie in schlimmem Übermute gewandelt sind. 51 Du aber denke lieber ’an dein eigenes Los‘[67] und forsche nach Herrlichkeit, die deine Brüder ererben sollen. 52 Denn für euch ist

das Paradies eröffnet[68],
der Lebensbaum gepflanzt;
der zukünftige Äon zugerüstet,
die Seligkeit[69] vorher bestimmt;
die Stadt erbaut,
die Heimat auserwählt[70];
die guten Werke geschaffen[71],
die Weisheit bereitet[72];
53 der Keim[73] vor euch versiegelt,
die Krankheit vor euch getilgt;

[383]

’der Tod‘ verborgen,
der Hades[74] entflohen;
die Vergänglichkeit vergessen,
54 die Schmerzen vorüber;

aber des Lebens Schätze sind euch am Ende offenbar. —

55 So forsche nicht weiter[75] nach der großen Zahl derer, die ins Verderben gehen; 56 denn sie haben aus eigenem freiem Entschluß

den Höchsten verachtet,
sein Gesetz verworfen,
seine Wege verlassen,

57 dazu seine Frommen zertreten; 58 und haben in ihren Herzen gesprochen, es sei kein Gott[76]; und alles dies, obwohl sie sehr wohl wußten, daß sie sterben müßten. 59 ’Deshalb‘[77], wie euer die Verheißungen warten[78], so ihrer Durst[79] und Pein, die ihnen bereitet sind. 60 Denn nicht der Höchste hat gewollt, daß Menschen verloren gehen; vielmehr die Geschöpfe selber haben den Namen deß, der sie doch geschaffen, verunehrt und Undankbarkeit bewiesen gegen den, der ihnen doch das Leben bereitet hat. 61 Deshalb naht mein Gericht jetzt bald heran. — 62 Dies habe ich nicht vielen kundgethan, sondern nur dir und wenigen dir Gleichen[80].


Die Endvollendung und ihre Zeichen.

Ich antwortete und sprach: 63 Du hast mir, Herr, eine Fülle von Zeichen bereits offenbart, die du in der letzten Zeit thun willst, hast mir aber nicht offenbart, zu welcher Zeit.


  1. כַּאֲשֶׁר.
  2. Matth. 22,14. 20,16.
  3. Man bemerke die Verzweiflung des Verfassers, dem das Problem immer unergründlicher wird.
  4. Syr cor meum.
  5. Syr intellegentiam = τὸ φρονοῦν (Hilg.).
  6. Syr sine voluntate tua = ἄκουσα. Lat Aeth haben ἀκοῦσαι gelesen (vgl. Hilg.).
  7. Syr (Aeth) abis.
  8. Lat si permittes = ἐάν ἐπιτρέψῃς v. Wilamowitz.
  9. Syr orabo coram te.
  10. fructum = fructus (Bensly, Missing Fragment S. 16).
  11. Lat locum = τόπον, Syr formam = τύπον (Hilg.).
  12. Lat M portavit; vgl. Syr (Ar¹). Über die Verwechselung von v und b vgl. Bensly S. 14.
  13. Syr opus manuum tuarum.
  14. Jes. 45,11. 60,21.
  15. Vgl. zu 4,10.
  16. καὶ ἐννέα μῆνας ἀνέχεται τὸ πλάσμα σου τοῦ κτίσματος τοῦ ἐν αὐτῷ κτισθέντος (Hilg.), d. h. der Mutterleib trägt das Kind.
  17. Syr conservantur.
  18. Ar¹ gubernasti.
  19. τῷ ἐλέῳ σου (Hilg.)
  20. τῇ δικαιοσύνῃ σου (Hilg.).
  21. Syr Aeth Ar¹ haben überall je dasselbe Tempus.
  22. Vgl. Ps. 139,14.
  23. τάξις, hebräisch etwa ‎בְּדָבָד קל.
  24. Ap. Esdrae (ed. Tischendorf) S. 27: κύριε, εἰ ἐλογίζου ταῦτα, διὰ τί ἔπλασας τὸν ἄνθρωπον; Ap Sedrach 4: διὰ τί ἐκοπίασας τὰς ἀχράντους σοῦ χεῖρας καὶ ἔπλασας τὸν ἄνθρωπον, ἐπεὶ οὐκ ἤθελες ἐλεῆσαι αὐτόν;
  25. Lat quod bezieht sich auf ἔθνος.
  26. Lat lapsos = lapsus; vgl. Rönsch S. 261.
  27. Syr sed et nunc.
  28. Arm inclementiam magnam, ὀξύτης.
  29. Zu dieser (griech.) Konstruktion vgl. Bensly S. 87: σύνες τῆς κραυγῆς μου Ps. 5, 2.
  30. Lat Syr Aeth haben die Überschrift „Anfang der Worte des Gebetes des Esra, bevor er entrückt worden ist“. Das Stück hat — wegen seiner besonderen Schönheit und Tiefe – schon früh die Augen auf sich gezogen und begegnet als „confessio Esdrae“ häufig unter den Cantica der Vulgata; ein ähnlicher Fall Ap. Bar. 48. — Von diesem „Gebet des Esra“ existieren im Lat zwei verschiedene Versionen: die eine davon (M) gehört zum 4 Esra, die andere ist (zu liturgischem Gebrauch) selbständig verfertigt (Vat. Colb. Jen. Dub. Moz.) und in 4 Esra nachträglich eingedrungen (S A C).
  31. αἰών = Himmel; vgl. 3,18. Gottes Wohnen im Himmel, urspr. ein Stück Astralreligion, schon im ältesten Israel bekannt, im Judentum aufs Neue eingedrungen und zu dieser Zeit der Ausdruck der göttlichen Transcendenz. Der Jude antwortet auf die Frage, wen er verehre? ich bete „den Gott des Himmels“ an.
  32. Die Augen Gottes, die hoch in Himmelshöhen sind und von dort auf das Thun der Menschenkinder herabschauen, sind urspr. die Sterne.
  33. Arm coenacula = ὑπερῷα Hilg. — Diesem Bild, das aus dem A. T. wohlbekannt ist, liegt urspr. die Vorstellung zu Grunde, daß die Welt ein Haus von zwei Etagen sei: im Oberstock wohnt Gott, der Unterstock ist die Welt, die wir mit Augen sehen.
  34. Das Geheimnis des göttlichen Throns behandelt Hes 1. Syr (Ar¹ Arm) immensus, inenarrabilis. Dieser wunderbare Thron Gottes ist nicht eine Phantasie des Hesekiel, sondern ein mythologisch-kosmologischer Stoff, urspr. der Himmel selbst, was die Erklärer des Hesekiel noch immer nicht wissen.
  35. Das Judentum denkt bei der δόξα Gottes an den überirdischen, wunderbaren Glanz, der Gott umgiebt, und der durch den ganzen Himmel ausgegossen ist. Auch diese Anschauung geht urspr. aus Sternreligion zurück.
  36. מׅשְׁמָר; zum Sinn vgl. Ps. 104,4.
  37. Das uralte Motiv aus der Schöpfungsgeschichte.
  38. Ein Motiv aus der Eschatologie (Weltbrand) Mich. 1,4. Jes. Sir. 16,18f.
  39. Lat (Syr Aeth Ar¹ Arm) testificatur. Ar² permanet nec desinit. Die Worte sind citiert Const. apost. 8.7: οὗ τὸ βλέμμα ξηραίνει ἄβυσσον καὶ ἡ ἀπειλὴ τήκει ὄρη καὶ ἡ ἀλήθεια μένει εἰς τὸν αἰῶνα. Diese wunderlichen Varianten, „ewig ist“, „Zeuge ist“, sind nur aus dem Hebräischen zu erklären, aus einer Verwechselung von עֹמֶדֶת לָעַד‎ und לְעֵד; dieselbe Verwechselung findet sich in LXX Jes. 19,20, vgl. oben S. 333.
  40. Lat M Syr Aeth Ar¹ Arm haben domine nicht.
  41. Eine treffende Selbstcharakteristik.
  42. ἐπιτηδεύματα, hebr. etwa עֶלׅילוֹת.
  43. Also etwa Blutzeugen.
  44. Ohne Vernunft, ohne den Gedanken an ein kommendes Gericht; vgl. 7,65f.
  45. Die Worte 26-30 wollen besagen: erbarme dich, o Gott, der Welt und Israels, um der wenigen Gerechten willen!
  46. διηγάγομεν Hilg.
  47. Etwa hebr. אבה; Syr. אן תצבא.
  48. Lat M (misericors — miserator) Ar¹ Arm haben Wechsel im Ausdruck.
  49. Verwechselung von enim und autem (Bensly S. 58).
  50. Vgl. Apoc. Esdrae (ed. Tischendotf) S. 30: καὶ τίς ἄρα ἄνθρωπος γεννηθεῖς οὐχ ἥμαρτε;
  51. Lat M eorum, qui increverunt, Syr (Ar¹) ex iis qui fuerunt, für Lat confidentibus lese man confientibus = συνεστηκότων.
  52. substantia = ὑπόστασις; vgl. Ap. Bar. 14,12.
  53. Der Passus erinnert an die paulinische Lehre von der Gerechtigkeit aus Gnade und der Gerechtigkeit aus guten Werken. — Vgl. Ap. Esdrae (ed. Tischendorf) S. 25: οὕτως καὶ ὁ δίκαιος ἀπέλαβεν τὸν μισθὸν αὐτοῦ ἐν οὐρανοῖς. ἀλλὰ τοὺς ἁμαρτωλοὺς ἐλέησον· οἴδαμεν γὰρ ὅτι ἑλεήμων εἶ.
  54. Der Engel meint das Gebet des Εsra, Gott möge an die Gerechten und nicht an die Sünder denken. Diese Worte sind Wahrheit, aber freilich in ganz anderem Sinne, als Εsra gemeint hat! Eine ähnliche geistreiche Umkehrung der Worte Esras durch den Engel findet sich 7,64.71f.
  55. Lat peregrinationis, Syr adventus, Ar¹ appropinquatio; entgegensteht V. 38 „Tod“; Volkmar ἀποδημία Fortwanderung (aus der Welt zu Gott); vgl. 2 Kor. 5,6ff.
  56. Aeth et ut loqueris.
  57. Wo es aufsprießen sollte.
  58. Vgl. Syr neque omnes plantae; ebenso Aeth Ar¹ Lat C M.
  59. ἀνατέλλειν (Hilg.).
  60. hic pater et filius homo Lat S A C ist sehr seltsam. Besser Lat M sic pat = sic patitur. Griech. οὕτως πάσχει· καὶ υἱὸς ἄνθρωπος בֶּן־אָדָם. Der Sinn ist jedenfalls, daß sich der Verf. darüber entsetzt, daß der Mensch mit dem Samen verglichen werde.
  61. Aeth imago tua est.
  62. Syr (Aeth) propter quem.
  63. Der Verf. ist ganz aufgelöst vor Jammer und Herzeleid. — Nachahmungen sind Ap. Sedrach 13 und Ap. Esdrae (ed. Tischendorf) S. 25. 26: ֿἐλέησον τὴν σὴν πλάσιν· οἰκτείρησον τὰ ἔργα σου.
  64. Ein wundervoller Trost! Immer wieder erkennt der Prophet, daß Gott Liebe und nur Liebe, alles menschliche Erbarmen weit überbietende Liebe gegen alle Welt hegt, und in diesem Gedanken beschwichtigt er seinen Schmerz über den Untergang so Vieler.
  65. Syr (Aeth) glorificaberis; Lat mirabilis = θαυμάσιος (Hilg.).
  66. Lies mit Lat miseria multa.
  67. ὑπὲρ σεαυτοῦ (Hilg.).
  68. Vgl. Ap. Sedrach 12,1: ὁ παράδεισός σοι ἠνοίγη. — Alle die großen himmlischen Güter sind schon längst bereitet; die Hoffnung auf sie trügt nicht, 1 Petr. 1,4. — Der Gegensatz zum „Eröffnen“ des Paradieses ist das „Schließen“ desselben beim Fall Adams.
  69. Lat habundantia = περισσεία (Überfluß an Wonnen) Hilg; Syr (Aeth) deliciae; hebr. etwa יֶתֶר.
  70. Syr constituta; Lat probata = ἐδοκιμάσθη (Ηilg.). Volkmar liest nach Aeth prostrata die Ruhe ist gebettet. Die „Ruhe“ κατάπαυσις ist ein Terminus der Eschatologie; vgl. Hebr. 3,18ff.
  71. Dies ist der Sinn der Worte; vgl. Eph. 2,10.
  72. 1 Kor. 2,7.
  73. Lat Syr Aeth radix = ῥίζα. Der „Keim“ ist wohl term. techn. für den Keim zur Sünde; vgl. 4 Esra 3,22. Zum Gedanken vgl. Dan. 9,24 und Apok. Bar. 21,23.
  74. Der Hades als Engel vorgestellt wie Offenb. Joh. 6,8.
  75. προστιθέναι = הוֹסׅיף.
  76. Ps. 14,1.
  77. Syr (Aeth) propter hoc.
  78. ὑποδέξεται (Hilg.).
  79. In der Glut der Hölle, Luk. 16,24.
  80. Anderen „Propheten“, d. h. Apokalyptikern.
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