Das versunkene Kloster (Uhland)
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Das versunkene Kloster.
(Tiefenau.)
Ein Kloster ist versunken
Tief in den wilden See,
Die Nonnen sind ertrunken
Zusammt dem Pater, weh!
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Der Nixen muntre SchaarenSie schwimmen stracks herbei,
Nun einmal zu erfahren,
Was in den Mauern sei.
Das plätschert und das rauschet
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In Kreuzgang und Dorment!Am Locutorium lauschet
Der schäkernde Convent;
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Man hört Gesang im Chore
Und lustig Orgelspiel;
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Das Glöcklein ruft zur HoreWann’s ihnen just gefiel.
Bei heitrem Vollmondglanze
Lockt sie der grüne Strand
Zu einem Ringeltanze
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In geistlichem Gewand;Die weißen Schleier flattern,
Die schwarzen Stolen wehn,
Die Kerzenflämmchen knattern,
Wie sie im Sprung sich drehn.
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Der Kobold dort im SchutteDer hohen Felsenwand,
Er nimmt des Paters Kutte,
Die er am Ufer fand;
Die Tänzerinnen schreckend,
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Kommt er zur Mummerei,Sie aber tauchen neckend
Hinab in die Abtei.
Ludwig Uhland.