Das vegetative Leben im menschlichen Körper

Textdaten
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Autor: Carl Ernst Bock
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Titel: Das vegetative Leben im menschlichen Körper
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 6, S. 76–78
Herausgeber: Ferdinand Stolle
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1855
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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Aus Bock’s Buche vom gesunden und kranken Menschen.

Uebersicht der Lebens- und Gesundheits-Regeln.
Das vegetative Leben im menschlichen Körper.

Da nur durch den fortwährenden Wechsel (das ununterbrochene Absterben und Neubilden) unserer Körperbestandtheile, dessen hauptsächlichste Triebfeder uns aber bis jetzt noch ganz unbekannt ist, das Leben bestehen kann, so muß auch das oberste Gesetz für uns sein: Den Stoffwechsel im Gange zu erhalten. Er muß aber auch in der gehörigen Ordnung erhalten werden, weil falsches Vorsichgehen desselben Krankheit bedingt. – Beim Stoffwechsel erzeugen sich einerseits aus der, alle Theile unseres Körpers durchdringenden Ernährungsflüssigkeit, bei der gehörigen Temperatur (+ 28–30° R.) und Ruhe, mit Hülfe der Zellenbildung, die verschiedenen Gewebe, während andererseits die ältern Bestandtheile derselben beim Thätigsein der Organe absterben und als untauglich abgestoßen werden. Sonach bedürfen unsere Organe der gehörigen Ruhe und Thätigkeit bei hinreichender Wärme. – Die Zufuhr des neuen Baumaterials und das Wegschaffen der Gewebsschlacken geschieht durch das Blut, welches immerfort durch den Körper kreist. Deshalb muß nach der richtigen Menge, Beschaffenheit und Circulation des Blutes gestrebt werden. – Die richtige Menge und Beschaffenheit des Blutes läßt sich nur theils durch Zuführung von hinreichenden und guten Nahrungsstoffen und von Sauerstoff, theils durch Entfernung der alten und schlechten Blutbestandtheile erlangen. Aus diesem Grunde ist eines Theils durch zweckmäßige Nahrungsmittel mit Hülfe des Verdauungsprocesses, sowie durch das Einathmen guter Luft das Blut fortwährend zu erneuern, andern Theils aber durch Entfernung unbrauchbarer Stoffe aus demselben, mit Hülfe der Lungen, Haut-, Nieren- und Leberausscheidungen zu reinigen. Zur Neubildung, wie zur Reinigung des Blutes ist der Sauerstoff, also das Athmen atmosphärischer Luft, ganz unentbehrlich; ebenso zur Entwickelung der nöthigen Körperwärme.

A. Die Blutbildung (Sanguification) verlangt die Zuführung guten Nahrungsstoffes (Speisesaftes) und des Sauerstoffes in das Blut; ersteres wird mit Hülfe der Verdauung aus den Nahrungsmitteln gewonnen und vom Magen und Darmkanale aus durch Saugadern und Lymphdrüsen in den Blutstrom geschafft; letzterer tritt aus der in die Lungen eingeathmeten atmosphärischen Luft in das Blut.

I. Einführung passender Nahrungsmittel in den Körper.
1) Nahrhafte Nahrungsmittel sind zu genießen:
a) gemischte Kost, aus dem Thier- und Pflanzenreiche
b) alle die Stoffe (Nahrungsstoffe) enthaltend, welche unsern Körper zusammensetzen: Wasser, Eiweißsubstanzen (Eiweiß, Faser- und Käsestoff), Fett und Fettbildner (Stärke, Zucker, Milchsäure, Weingeist), Kochsalz, Kalk und Eisen (vorzüglich in der thierischen Nahrung).
c) Nur die Milch enthält alle nöthigen Nahrungsstoffe in der gehörigen Menge. An sie schließen sich an: Ei, Fleisch und Fleischsaft, Getreide (Mehl) und Hülsenfrüchte; allen diesen fehlt die nöthige Menge an Wasser und Kochsalz.
2) Die gehörige Menge von Nahrungsstoffen ist in den Körper einzuführen.
a) Wasser und Kochsalz bedarf der Körper in ziemlicher Menge.
b) bei größerer Lebendigkeit des Stoffwechsels muß die Nahrungszufuhr stärker sein: wie
beim Wachsthum; – bei der Wiedergenesung; – bei stärkern körperlichen und geistigen Anstrengungen; – bei Ausgaben von Blut und Blutbestandtheilen (Milch, Schwangerschaft); – bei stärkerem Sauerstoffverbrauche (im Freien, Winter, kalten Klima).
c) bei unverdaulichen Nahrungsmitteln muß eine größere Menge genossen werden, damit die nöthige Menge von Nahrungsstoffen daraus gewonnen werden kann.
3) Die Verdaulichkeit und Verdauung der Nahrungsmittel ist zu befördern, vorzüglich durch eine zweckmäßige Zubereitung derselben.
a) Flüssige und leicht lösliche Nahrungsstoffe sind am verdaulichsten.
b) Thierische und warme Nahrungsstoffe sind verdaulicher als pflanzliche und kalte.
c) Je leichter die Verdauungssäfte eindringen in die Nahrungsmittel, desto eher können sie verdaut werden; deshalb sind schwer verdaulich:
von vielem Fette umgebene; – zwischen unverdaulichen Stoffen lagernde; – sehr compacte (feste, schlecht gekaute) Nahrungsmittel.
d) Bei großer Menge der Verdauungssäfte ist die Verdauung erleichtert; deshalb:
bei reichlichem Trinken während des Essens; – durch Zusatz von Gewürzen und mäßigen Genuß spirituöser Getränke; – bei mäßigem und öfterem Nahrungsgenuß.
e) Durch richtiges Essen kann auf die Verdauung gewirkt werden, wie:
durch gutes Zerkauen fester Speisen; – durch regelmäßiges Mahlzeithalten; – durch Vermeidung von Ueberladung, sowie von zu heißen oder zu kalten Speisen und Getränken, von körperlichen und geistigen Anstrengungen, wie auch von Gemüthsbewegungen kurz vor und nach dem Essen; – durch Heiterkeit und Gemüthsruhe, Helligkeit und gute Luft im Zimmer während des Essens, – durch Trinken beim Essen.
4) Schädliche Stoffe sind beim Nahrungsgenuß zu vermeiden; wie:
a) verdorbene und verfälschte Nahrungsmittel (Käse- und Wurstgift, keimende Kartoffeln, Pilze, schlechtes Mehl, gefärbter Thee und Kaffee);
b) fremde Körper: Knochensplitter, Gräten, Kerne;
c) giftige Substanzen, vorzüglich Bleiweiß (durch Bleigeschirr oder schlecht glasirte, besonders töpferne Gefäße), und Grünspan (durch Kupfer- und Messiggeschirr), sowie giftige Farben, Fliegen- und Rattengift.
II. Der Verdauungs-Prozeß und Apparat sind (durch richtige Diät, Wärme und Bewegung in Ordnung zu halten.
1) Abhalten nachtheiliger Einflüsse von den Verdauungsorganen.
a) Zähne, Zunge und übrige Mundtheile bedürfen des öfteren und sorgfältigen Reinigens, sowie des Schutzes vor verletzenden und reizenden Eingriffen.
b) Der Magen darf nicht durch enge Kleidungsstücke eingezwängt, nicht mit einer zu großen Menge, besonders unverdaulicher, kalter und reizender Stoffe überladen werden.
c) Der Darmkanal ist vor zu starken Anhäufungen von Excrementen und Gasen zu bewahren (durch Klystiere), sowie durch Vermeidung von Erkältung (besonders des Bauches) vor Krankheiten zu schützen.
2) Der Speisedurchgang durch den Verdauungsapparat ist zu fördern:
a) durch gehörige Befeuchtung des Speisebreies und des Verdauungskanales (mittels reichlichen Trinkens);
b) durch Bewegungen, zumal durch solche, bei denen sich die Bauchwand spannt, sowie
c) durch kräftiges Ein- und Ausathmen
3) Der Unterleibsblutlauf (vom Verdauungsapparate durch die Pfortader zur Leber hin) ist zu unterstützen, außer durch die Förderung der Verdauungsbewegungen:
a) durch Verdünnung des Pfortaderblutes (reichlichen Wassergenuß);
b) durch kräftiges und tiefes Einathmen, wodurch das Blut aus dem Unterleibe in die Brust gezogen wird;
c) durch Bewegungen, welche eine Zusammenziehung der Bauchwand mit sich führen;
III. Uebergang der Nahrungsstoffe aus dem Verdauungsapparate in den Blutstrom, theils direkt in das Pfortaderblut und die Leber, theils durch Saugadern, Lymphdrüsen und den Milchbrustgang in die Hohlader (das rechte Herz und die Lunge).
1) Der Speisesaft muß den gehörigen Flüssigkeitsgrad haben (durch Verdünnung mit Wasser und Verdauungssäften), deshalb gehörig trinken bei und nach dem Essen.
2) Der Speisesaftfluß in den Saugadern ist zu befördern:
a) durch ordentliche Magen- und Darmbewegungen (s. vorher II. 2.).
b) durch kräftige Bauchmuskelzusammenziehungen und
c) durch tiefes Einathmen.
3) Der Unterleibs- und Leberblutlauf ist gehörig flott zu erhalten (s. vorher II. 3.).

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IV. Die Sauerstoffzufuhr zum Blute durch den Athmungsproceß ist im guten Gange zu erhalten, weil durch den in das Blut aufgenommenen Sauerstoff nicht nur die neuen Nahrungsstoffe zur Gewebsbildung tauglich, sondern auch die alten abgestorbenen Körperbestandtheile zur Ausscheidung aus dem Körper erst geschickt gemacht werden, sowie der Sauerstoff auch durch Verbrennung gewisser Stoffe (Heizungsstoffe) zur Erzeugung der Körperwärme das Meiste beiträgt.
1) Durch Athmen in guter Luft, und zwar bei Tag und Nacht, welche
a) die nöthige Menge Sauerstoff enthalten muß;
b) ohne schädliche Beimischung sein, wie:
unathembare Gase (Kohlenoxyd, Kohlensäure, Kloakengase), Rauch, Staub, thierische und menschliche Ausdünstungsstoffe, Fäulnißprodukte;
c) nicht zu hohe oder zu niedrige Temperatur besitzen darf.
2) Durch Gesunderhalten des Athmungsapparates, theils mittels Vermeidung krankmachender Ursachen, theils durch Kräftigen desselben.
a) Der Brustkasten ist nicht zu beengen, durch enge Kleidungsstücke, schlechte Körperhaltung; im Gegentheil ist
b) die Brust zu erweitern durch zweckmäßige Turnübungen, zeitweiliges kräftiges Ein- und Ausathmen, mäßiges Singen, lautes Lesen oder Instrumentenblasen;
c) Blutandrang nach der Lunge ist zu verhüten:
durch Vermeidung Alles dessen, was sehr schnelles und heftiges Athmen und Herzklopfen, sowie Brustbeklemmung macht, von plötzlichem Wechsel zwischen kalter und warmer Luft, von starker Erkältung der Haut, von reizenden Luftarten; – durch Unterstützung des Blutlaufes.
d) Man athme mehrere Male des Tages reine Luft, womöglich im Freien, tief ein und kräftig aus.

B. Die Blutreinigung kommt durch Entfernung der alten unbrauchbaren Gewebs- und Blutbestandtheile mit Hülfe der Ausscheidungsorgane (Lungen, Nieren, Leber und Haut) zu Stande, nachdem vorher die meisten jener unbrauchbaren Stoffe durch den Sauerstoff im Blute zur Ausscheidung geschickt gemacht (verbrannt) wurden.

I. Verbrennung der abgestorbenen Gewebs- und Blutbestandtheile durch Sauerstoff im Blutstrome (zu Kohlensäure, Wasser, Harnstoff und Farbstoffe), ist das erste Erforderniß zur Blutreinigung und deshalb ist
1) die Sauerstoffeinfuhr in das Blut durch das Athmen unentbehrlich (s. vorher IV. 4.), ebenso aber auch
2) der Blutlauf durch alle Theile des Körpers, um die Gewebsschlacken in das Blut aufzunehmen.
II. Der Blutlauf durch die Reinigungsorgane ist in Ordnung zu halten:
1) durch Unterstützung des ganzen Kreislaufs (s. unten);
2) durch richtige Unterhaltung der Thätigkeit der Ausscheidungsorgane, nämlich
a) der Lungen durch kräftiges Ein- und Ausathmen einer guten Luft;
b) der Nieren durch reichlichen Wassergenuß und Muskelthätigkeit;
c) der Haut durch Reinhalten (mittels warmer Bäder, Waschungen, Abreibungen);
d) der Leber durch Beförderung des Unterleibsblutlaufes (s. vorher A. II. 3.).
III. Die Reinigungsorgane verlangen Schonung, damit sie nicht erkranken.
1) Die Lungen (mit Kohlensäure- und Wasserausscheidung) sind am meisten zu hüten (s. vorher A. IV. 2.).
2) Die Haut (mit Schweißausscheidung) ist vor Erkältungen (besonders nach Erhitzungen und in der Nacht) zu schützen, durch zu übermäßiges Warmhalten nicht zu verweichlichen, aber auch durch übertriebene Kälte nicht mit Gewalt abhärten zu wollen.
3) Die Leber (mit Gallenausscheidung) leidet beim Zusammenpressen der Oberbauchgegend (durch Schnürleib, Unterkleiderbänder, Riemen und Hosenbunde, schlechtes Sitzen) und durch Störung des Unterleibsblutlaufes.
4) Die Nieren (mit Harnausscheidung) können durch den häufigen Genuß harntreibender Mittel Schaden erleiden.
B. Der Blutkreislauf, dessen Mittelpunkt das Herz ist, erstreckt sich von diesem durch die Pulsadern zu den Haargefäßen der Organe und sodann aus diesen durch die Blutadern zurück zum Herzen. Er wird unterhalten durch die Thätigkeit des Herzens, der Gefäßwände, des Brustkastens und der Muskeln.
I. Das Herz ist vor Krankheit zu schützen und zu kräftigen.
1) Das Herz ist gesund zu erhalten, besonders in seinen Klappen und Mündungen, sowie in seiner Größe:
a) durch Vermeidung Alles dessen, was heftiges und andauerndes Herzklopfen veranlaßt;
b) durch Vermeidung starker Erkältungen der Haut, besonders nach Erhitzung.
2) Das Herz ist zu kräftigen, durch mäßige Anregung seiner Thätigkeit,
a) durch Bewegungen, vorzugsweise mit den Armen;
b) durch kräftiges und tiefes Ein- und Ausathmen;
c) durch kalte Waschungen der Brust und des Rückens.
II. Das Athmen unterstützt die Circulation durch das Einsaugen des Blutes in den Brustkasten beim Erweitern desselben (beim Einathmen) und durch das Hinaustreiben aus demselben beim Ausathmen.
1) Durch kräftiges Ein- und Ausathmen läßt sich deshalb der Blutlauf fördern und darum sind zu diesem Zwecke
2) die Athmungsmuskeln durch Uebungen zu stärken.
III. Der Druck von Seiten der Muskeln auf die Blutadern drängt das Blut vorwärts, und es wirken deshalb fördernd auf den Blutlauf ebensowohl
1) active Bewegungen, willkürlich von uns selbst ausgeführt, sowie
2) passive Bewegungen, von Andern mit unseren Gliedern vorgenommen. – Beiderlei Arten von Bewegungen müssen womöglich an allen Muskeln angestellt werden.
IV. Der Flüssigkeitsgrad des Blutes ist nicht ohne Einfluß auf den Kreislauf desselben. Es fließt weniger gut:
1) ein zu dickflüssiges Blut, dem es im Verhältniß zum Eiweiß- und Faserstoff an Wasser fehlt;
2) ein zu fetthaltiges Blut (durch zu fettreiche oder fettbildende Nahrung erzeugt);
3) ein schweres schwarzes Blut, welches zu reich an alten farbigen Blutkörperchen und durch Störung der Blutreinigung in der Leber und Milz entstanden ist.
D. Die Ernährung der Gewebsbestandtheile aus der Ernährungsflüssigkeit besteht in fortwährender Neuerzeugung derselben mittels der Zellenbildung und in immerwährendem Absterben und Losstoßen der älteren, abgenutzten Bestandtheile. Die Bedingungen für diesen Stoffwechsel sind:
I. Normale Ernährungsflüssigkeit, welche die Gewebe durchtränket. Ihre Bildung hängt ab:
1) von gutem Blute, welches nur bestehen kann:
a) bei gehöriger Neubildung von Blut durch Zufuhr von passenden Nahrungsstoffen und Sauerstoff (s. vorher A. I–IV.):
b) bei ordentlicher Reinigung desselben (s. vorher B.);
2) von ungestörtem Blutlaufe durch die Haargefäße, wobei der Austritt der abgestorbenen Gewebstheile in denselben möglich wird. Deshalb ist
a) der Blutlauf im Allgemeinen gehörig zu unterhalten (s. vorher C. I–IV.), sowie auch
b) der Blutlauf durch die Haargefäße, mittels richtigen Thätigseins und gehöriger Schonung der Gewebe.
3) Von normaler Durchdringlichkeit der Haargefäßwand, damit der Aus- und Eintritt der Gewebsflüssigkeiten ordentlich vor sich geht.
Widernatürliche Verdünnung der Wand (bei Erweiterung der Haargefäße) bedingt ebenso wie Verdickung und Verdichtung derselben eine unzweckmäßige Beschaffenheit der Ernährungsflüssigkeit.
II. Der gehörige Wärmegrad (+28–30° R.) ist für die regelmäßige Zellen- und Gewebsbildung durchaus nöthig. Er wird erreicht:
1) durch zureichendes Heizungsmaterial und dieses ist ein dreifaches:
a) Fett und Fettbildner (stickstofflose, kohlenwasserstoffige Substanzen, wie Zucker und Weingeist);
b) abgestorbene Gewebstheile, die sich beim Thätigsein der Organe bilden und die nach ihrer Verbrennung aus dem Körper ausgeschieden werden (s. vorher B. I–III.);
c) junges Bildungsmaterial, welches für die Gewebsbildung vorbereitet wird.

[78] 2) Durch die gehörige Menge Sauerstoffs (s. vorher A. IV.), welcher die Heizungsstoffe verbrennt und dadurch zur Wärmeentwickelung Veranlassung gibt.

3) Durch warme Bekleidung (besonders in der Nacht nöthig), welche als schlechter Wärmeleiter die Abkühlung des Körpers mindert.


III. Der zweckmäßige Wechsel von Thätigsein und Ruhen der Organe und Gewebe fördert den Stoffwechsel in denselben; zu langes und angestrengtes Arbeiten stört ebenso wie andauerndes Nichtsthun.

1) Beim Thätigsein werden Gewebstheilchen abgenutzt und dadurch die Mauserung der Gewebe unterstützt.

2) Während des Ruhens geschieht die Neubildung der Gewebsbestandtheile. Je stärker die Anstrengung war, desto länger muß die Ruhe sein.

NB. Allmälig an Dauer und Stärke sich steigerndes Thätigsein mit den gehörigen Pausen kräftigt und macht die Gewebe zu ihrer Funktion immer geschickter. Alle körperliche und geistige Erziehung beruht hierauf.
(Bock.)