Das erkaltende Herz

Das erkaltende Herz

Geschwisterliebe war einst.
Ich lief mit dem Mädi über die Wege
Und die Himmel, die vielen waren rege,
Die unergründlichen Berge standen weit –

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Und im Zimmer die stündliche Zeit.

     Die Wagen und Reisen,
     Vergangene Speisen,
     Die Schmerzen und Strafen,
     Am Abend das Licht

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     Und unser Gesicht

     War ganz von Seele verschlafen.

Und tiefe Furcht war da, daß man einander stürbe
Und manchmal weinte man wild in die Finsternis,
Bis treu der andre Atem kam.

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Da war man so gewiß,

Daß Gott sei und man niemals lahm
Und niemals anders würde.

Das waren Tränen und Brisen der Treue....
Geschwisterliebe war einst.

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Jetzt lieg ich oft auf meinem Kanapee.

Am Abend werden die Fenster groß.
Da läßt mich mein Atem los,
Und der Tod ist ganz in der Näh’.

Und muß ich vor meinem Spiegel stehn,

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Da hat sich etwas gerächt.

Ich weiß, wie mir die Haare ausgehn –
Und die Zähne sind worden schlecht.

Und der Mund, der nichts ließ,
Jetzt kann er euch alle lassen

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Und das Herz kann nicht fassen,

Wie es einst hieß!

Und wo hängen in den erstarrten Zimmern,
Hinter welkendem Glas,
Die ewigen Photographien?