Das Schuhdrücken
Das Schuhdrücken.
Froh sitzen wie die Götter wir,
Bei Vollgenuss und Reben.
Wer uns so sieht, der dächte: hier
Möcht’ ich wohl ewig leben!
Ob hie und da ein Schuh nicht drückt.
Die Füsse geh’ von A bis Z
Die Reih’ hinauf, hinunter,
Ich setze meinen Kopf zur Wett’,
Wo, sei es noch so sehr geglückt,
Der eine Schuh nicht etwas drückt.
Ob gross, ob klein, ob arm, ob reich,
Ob Wohl-, ob Hochgeboren,
Der Mensch ist auserkoren,
Dass, wird er auf die Welt geschickt,
Der Schuh ihn immer etwas drückt.
Verschreibe sie dir aus Paris,
Der Schuster dennoch Fältchen liess, –
Und wär’s nur eins, mein Bester,
So klein, dass man es kaum erblickt,
Die Zeit kommt doch, wo dich es drückt.
Hiervon nicht ausgenommen;
Hab’ Weibchen oder Mädchen lieb,
Die Zeit wird dennoch kommen,
Wo, ist’s dem Schuhe nicht geglückt,
Erst dann, wenn man die letzten Schuh’
Uns von den Füssen ziehet,
Hat man vor ihrem Drücken Ruh,
Doch sind wir dann verblühet:
Dass alle euch der Schuh noch drückt!