Das Nonnenbild am Freiburger Münsterchor

Textdaten
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Autor: August Schnezler
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Titel: Das Nonnenbild am Freiburger Münsterchor
Untertitel:
aus: Badisches Sagen-Buch I, S. 382–383
Herausgeber: August Schnezler
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1846
Verlag: Creuzbauer und Kasper
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Erscheinungsort: Karlsruhe
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Quelle: Commons und Google
Kurzbeschreibung:
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[382]
Das Nonnenbild am Freiburger Münsterchor.

Als Luthers Lehre lobesam
In Freiburg Anklang auch bekam,

In einem Frauenkloster dort,
Verbreitet sich gar bald das Wort:

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Daß allen Nonnen, welche fein

Mit Zähnen noch versehen seyn,

’s Heurathen jetzt gestaltet sey.
Das war ein Jubel durch die Reih’!

Und heisa, aus der Nonnen Chor

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Die Allerälteste springt bervor,


Ein Ausbund aller Häßlichkeit,
Den Mund aufsperrend weit und breit,

[383]

Und ruft, indem sie zeigt hinein:
„Meint ihr, mich werde Keiner frei’n?

„Gar irre seyd ihr, wenn ihr glaubt,
Ich sey der Zähne ganz beraubt;

„Noch hab’ ich einen Stumpen hier!
Und heuren will ich, wie auch ihr!“

Die Schwestern unter Lachen dann:
„Heil deinem künftigen Ehemann!“ –

Am Münsterchor, in Stein gehau’n,
Ist dort zum Spott ihr Bild zu schau’n.

Von einem Fratzenkreis umringt,
Aus deren Rachen Wasser springt,

Steht sie, das Maul weit aufgethan,
Und deutet auf den Rest von Zahn.

A. Schzlr.
(Siehe Mone’s „Anzeiger für Kunde der teutschen Vorzeit.“ Jahrg. 1839. S. 535.)