Textdaten
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Autor: Heinrich Schäffer
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Titel: Das Muster-Exemplar
Untertitel:
aus: Die zehnte Muse. Dichtungen vom Brettl und fürs Brettl. S. 172
Herausgeber: Maximilian Bern
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1904
Verlag: Otto Eisner
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Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: Commons = Google-USA*
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[172]

Das Muster-Exemplar.

Mein alter Freund, der Rechnungsrat,
Ist doch der echte Bureaukrat!
Et brachte glücklich es so weit,
Dass er schon seit geraumer Zeit

5
Auch mit sich selber – wie man hört –

Nur »auf dem Dienstweg« noch verkehrt;
Und ist die Köchin mal gehässig,
Die Scheuerfrau nicht zuverlässig,
Das Kindermädchen liebestoll,

10
Vernimmt er sie zu Protokoll.

Sobald ein Rock ist auszuklopfen,
Ein Loch im Strumpfe ist zu stopfen,
Verfügt er’s schriftlich jedes Mal
Und bucht dies Schriftstück im »Journal«.

15
Die Gattin selbst, die treue, brave,

Belegte er mit Ordnungsstrafe;
Anträge, Bitten und dergleichen
Hat sie stets schriftlich einzureichen,
Und oft passiert es ihr hienieden,

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Dass sie abschlägig wird beschieden. –

Wird einst der Rat gestorben sein,
Dann richtet er sich noch so ein,
Dass man ihn ja zu Grabe trage
An einem Sonntag-Nachmittage,

25
Damit die dienstfreien Kollegen

Kein Stündchen schwänzen seinetwegen.

Heinrich Schäffer.