Das Militairgespenst (Gräve)

Textdaten
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Autor: Heinrich Gottlob Gräve
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Titel: Das Militairgespenst
Untertitel:
aus: Volkssagen und volksthümliche Denkmale der Lausitz, S. 177–178
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Erscheinungsdatum: 1839
Verlag: F. A. Reichel
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Erscheinungsort: Bautzen
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Quelle: MDZ München, Commons
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LXXXI. Das Militairgespenst.

Im Jahre 1738 reiste der Herr v. Schmiedel, lustiger Rath Friedrich August’s II. Königs von Polen und Kurfürstens von Sachsen, durch Budissin, wo damals ein Bataillon königl. Leibgarde garnisonirte, dessen Oberster, von Schmiskal, in dem ersten Stock des in der Korngasse gelegenen (jetzt mit No. 262. bezeichneten) Hause wohnte und zufällig zum Fenster hinaussahe. Ein Ungefähr nöthigte v. Schmiedel vor dem Hause zu halten, und da er aufblickte, drohte er dem Obersten freundschaftlich mit dem Finger, wobei er sagte: „Nun warte, warte! Dich werden sie auch bald bei dem Schlagfittich nehmen!“ Schmiskal, der sich mehrerer Ungerechtigkeiten und Unterschleife bewußt war, hielt dieß für eine Warnung, fürchtete Untersuchung und erschoß sich bald darauf.

In der Nacht des Tages nun, wo er dem Leben entsagte, vernimmt man alljährig in diesem Hause einen furchtbaren Lärm und Getöse, ein Poltern, Lärmen und Spektakeln, welches kaum zu ertragen ist, bis im letzten [178] Viertel der zwölften Stunde Schmiskal im vollen Kriegerschmuck – doch imposanter, als auf manchem Theater Hamlets Geist – erscheint, mit drohendem Blick den Saal entlang hinschreitet und dann verschwindet, worauf sich der Lärm legt.