Das Lied vom Hornberg
Hier wohnte Götz![1] Auf! singts im frohen Kreise!
Der edle teutsche Mann,
Der seiner Zeit des Heldensinnes Preise
Zu Haufen abgewann.
In freier Brust empor;
Hier lieh der Held des Unterdrückten Bitte,
Der Wahrheit auch sein Ohr.
Hier zog er siegreich aus mit seinem Herzen
Hier war ein Freund, – der stand in Lust und Schmerzen,
Gleich dieser Felsenwand.
Hier war’s, wo seine kühnen Löwen ruhten
Zu neuem Siegesgang!
Triumph und Hochgesang.
Hier war’s, wo Götz in wildumstürmten Tagen
Sich und die Treuen wog,
Dann aus der Nacht, drin schwache Seelen zogen,
Hier trank der Knecht, der an des Führers Seite
Das Schwert erklingen ließ;
Hier hob den Feind die Großmuth und die Freude
Tief aus dem Burgverließ. –
Gefüllt mit Neckarwein!
Es gilt, wie Götz als Biedermann zu handeln,
Und treu und wahr zu seyn;
Gleich ihm der Welt die große Schuld zu zahlen
In Stürmen fest zu stehn, wie in den Strahlen
Der holden Frühlingszeit.
Es gilt, ein unvergänglich Maal den Ahnen
Im Herzen zu erbau’n,
In Herrlichkeit zu schau’n.
Nichts soll den Glanz, in dem sie leuchten, mindern;
Erlöschen soll er nie.
Und glühend ruf’ der Vater seinen Kindern:
Im Jahr 1516 kaufte Götz von Berlichingen die Burg Hornberg von dem Ritter Conz Schott von Schottenstein. Dort schrieb er am Abend seines Lebens seine Selbstbiographie und legte dann sein müdes Haupt zur ewigen Ruhe nieder. Noch wird sein Harnisch auf der Burg aufbewahrt.
- ↑ von Berlichingen.