Textdaten
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Autor: Theodor Lachmann
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Titel: Das Kind im Löwenrachen
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aus: Überlinger Sagen, in: Alemannia, Band XVIII, S. 178
Herausgeber: Anton Birlinger
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Erscheinungsdatum: 1890
Verlag: Peter Hanstein
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Erscheinungsort: Bonn
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Quelle: Google-USA*, Commons
Kurzbeschreibung:
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[178] 13 DAS KIND IM LÖWENRACHEN

Zu Überlingen stand noch vor wenigen Jaren im Turmgäßchen, in der Nähe des Barfüßertors, ein altertuemliches baufälliges Haus, über dessen Tor ein aus Sandstein gemeißelter Löwenkopf mit einem Säugling im Rachen zu sehen war. Jezt ist das Haus umgebaut, modernisiert, der Löwenkopf mit dem Kinde ward weggenommen, befindet sich nun im „Kulturhistorischen Kabinet.“ Über den Ursprung dises Steindenkmals wird Folgendes erzält:

Vor alter Zeit lebte in disem Hause ein Frau, welche ein einziges Kind hatte, das sie zärtlich liebte. Eines Morgens, als sie gerade mit dem Kämmen irer Hare beschäftigt war, kam zur offen stehenden Türe ein gewaltiger Löwe herein, gieng auf das Kind in der Wige los, erfaßte es mit seinen Zänen, trug es eilends fort. Die Mutter, anfangs starr vor Schrecken, da sie das Entsezliche sah, raffte sich auf, stürzte mit aufgelösten Haren dem Löwen nach, welcher ob der plözlichen Erscheinung stuzte, entriß demselben das Kind und trug es unversert in ir Haus zurück. Zum bleibenden Andenken an dise wunderbare Errettung ires Kindes ließ die Frau den Löwenkopf über dem Haustor anbringen.

Mündlich