Das Kaiser Wilhelm-Denkmal an der Porta Westphalica

Textdaten
<<< >>>
Autor: *
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Das Kaiser Wilhelm-Denkmal an der Porta Westphalica
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 46, S. 773, 788
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1896
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[773]

Das Kaiser Wilhelm-Denkmal an der Porta Westphalica.
Nach einer Aufnahme von J. Zoerb (Hülsenbecks Nachf.) in Minden i. W.

[788] Das Kaiser Wilhelm-Denkmal an der Porta Westphalica. (Zu dem Bilde S. 773.) Bereits im Jahre 1889 bewilligte der westfälische Provinziallandtag eine halbe Million Mark, um auf der Roten Erde das Andenken Kaiser Wilhelms I. durch ein Denkmal zu verherrlichen. Die berühmten Künstler Architekt Bruno Schmitz in Berlin und Bildhauer Kaspar von Zumbusch in Wien gingen aus dem Wettbewerb um den Denkmalsentwurf als Sieger hervor und im Jahre 1892 begann man an der Porta Westphalica mit den Vorarbeiten zu dem Kunstbau, der nun am 18. Oktober in Gegenwart des Deutschen Kaisers und der Kaiserin enthüllt worden ist.

Porta Westphalica, die westfälische Pforte, heißt das Thal, in welchem der Weserstrom die Kette des nach ihm benannten Gebirgs durchbricht, um sich in das norddeutsche Flachland zu ergießen. Gleich Riesenpfeilern erheben sich an diesem Thor zwei Berge. Auf dem rechten Ufer steigt der Jakobsberg 140 m über den Stromspiegel der Weser empor, ihm gegenüber erhebt sich der um 100 m höhere Wittekindsberg, dessen Haupt Buchenwälder krönen. Von den Zinnen dieser Berge bieten sich dem Auge prachtvolle Fernsichten, bald auf die zurückliegenden Gebirgsketten, bald auf das weite in nebliger Ferne verschwimmende Tiefland. Die Gegend der Porta Westphalica ist auch reich an geschichtlichen Erinnerungen, die auf die Kämpfe der Sachsen gegen die Römer und die Franken zurückweisen.

Auf der Flanke des Wittekindsberges wurde nun von den Söhnen der Roten Erde das große Denkmal für Kaiser Wilhelm I. errichtet. Seinen Grund bildet die untere Ringterrasse mit dem Treppenaufbau; an ihrer Vorderseite ist die Tafel mit Inschriften angebracht. Darüber wölbt sich ein baldachinartiger Aufbau, dessen Spitze von der Kaiserkrone gekrönt wird. Inmitten des von Säulen getragenen Baues steht das 7 m hohe, von Professor von Zumbusch modellierte und aus Erz gegossene Standbild des Kaisers; in der Uniform des Gardeducorps-Regiments, die Linke auf den Pallasch gestützt, erhebt der greise Held die Rechte, um das weite Land zu seinen Füßen zu segnen.

Vom Fuße der Treppe bis zum Kreuz der Kaiserkrone beträgt die Höhe des Denkmals 88 m; das ist der dritte Teil der Gesamthöhe des Wittekindsberges. Dank diesen Größenverhältnissen kommt der Monumentalbau in dem Bilde der Landschaft zur kräftigsten Geltung und übt schon aus der Ferne einen überwältigenden Eindruck aus. *