Das Hexlein (Hebel, 1803)
Siehe auch: Das Hexlein (Werkausgabe 1834) |
Und woni uffem Schnid-Stuhl sitz
für Basseltang, und Liechtspöh schnitz,
se chunnt e Hexli wohlgimuth,
und frogt no frey: „Haut’s Messer gut?“
und woni lueg, und woni sag:
„’s chönnt besser go, und Große Dank!“
se wird mer ’s Herz uf ei mol chrank.
Und uf, und furt enanderno,
und woni rüef: „Du Hexli he!“
se gits mer scho kei Antwort meh.
Und sieder schmekt mer ’s Esse nit;
stell umme, was de hesch und witt,
se höri alli Stunde schla.
Und was i schaff das g’rothet nit,
und alli Schritt und alli Tritt,
se chunnt mer ebe das Hexli für,
’s isch wohr, es het e Gsichtli gha,
’s verluegti si en Engel dra;
und ’s seit mit so ’me freie Muth,
so lieb und süß: „Haut ’s Messer gut?“
und sellemols und nümme meh;
dört ischs an Hag und Hurst verbey,
und witers über Stock und Stei.
Wer spöchtet mer mi Hexli us,
I lauf no, was i laufe cha,
wer weiß, se triffi’s doch no a!
I lauf no alli Dörfer us,
i such und frog vo Hus zu Hus,
se würdi ebe nümme gsund.