Das Friedrich Hofmann-Denkmal in Ilmenau

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Titel: Das Friedrich Hofmann-Denkmal in Ilmenau
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 17, S. 548
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1898
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
vgl. im Jg. 1889: Friedrich Hofmann-Denkmal in Ilmenau
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[548] Das Friedrich Hofmann-Denkmal in Ilmenau. (Mit Abbildung.) Zehn Jahre sind dahingegangen, seit man in Ilmenau einen der alten Kämpen aus der Burschenschaftszeit, den Dichter Friedrich Hofmann, der unserem Blatt so nahe gestanden hat, zu Grabe trug. Der Thüringer Frühling hat jedes Jahr dies Grab mit Blumen geschmückt, und unvergessen lebt in vieler Menschen Herzen fort, der hier in der geliebten Waldesheimat die ewige Ruhe fand. Daß aber nicht nur die Erinnerung an das Gute und Schöne, an all die Liebe, die er gab, weiterlebt, daß auch die „alten, treuen Züge“ des Dichterkopfes unvergessen bleiben, dafür haben Dankbarkeit, Liebe und Freundschaft gesorgt.

„Er gab so viel!0 Mit seinen Herzensgaben 0
Verstand er es, zum deutschen Volk zu reden!“

Und das deutsche Volk schuf mit der Liebe Gaben ein Denkmal, so ganz nach dem Herzen des Dichters: an der Landstraße gelegen, wo der Wanderer vorüberpilgert, in idyllischer Einsamkeit, am Saum des dunklen Nadelwaldes, schlicht, dem Müden Ruhe und Labung spendend…

Wenn man durch das freundliche, an klassischen Erinnerungen so reiche Ilmenau wandert und den Weg nach dem Gabelbach einschlägt, liegt rechter Hand, wo der Tannenwald sich aufthut, gegenüber einem kleinen, in Wiesengrün gebetteten Teich, das Friedrich Hofmann-Denkmal.

Das Friedrich Hofmann-Denkmal in Ilmenau.

In einer hohen Sandsteinnische steht die wohlgetroffene von L. Weise in Ilmenau modellierte Büste des Dichters in Bronze, darunter in goldenen Lettern der Name. Schlanke Säulen steigen zu beiden Seiten auf. Unter der Platte, welche den Namen trägt, befindet sich ein Löwenkopf, aus dessen Rachen sich klares Bergwasser in ein Becken von Muschelform ergießt. Bänke stehen zu beiden Seiten des Denkmals, im Vordergrund zwei Linden, von denen einst die Kinder des verstorbenen Dichters ihrem geliebten Toten Zweige in die gefalteten Hände legten. Den Hintergrund des Denkmals bildet graues Felsgestein, auf dem sich höher hinauf der Nadelwald aufbaut.

Wenige Schritte oberhalb dieser dem „Gartenlauben-Hofmann“ geweihten Stätte liegt noch ein anderes Erinnerungsplätzchen. Es gehört dem Sohn, dem früh verstorbenen, des „Gartenlaube“-Begründers, und die schlichte Widmung auf der Marmortafel des Denksteins lautet: „Unserm heimgegangenen Alfred – die Armen von Ilmenau“. Der dunkle Tannenwald flüstert von Sterben und Vergehen, aber auch von Menschenliebe und Nimmervergessen derer, die zu den Guten, Besten ihrer Zeit gezählt.