Das Fräulein von Kargeck und der Ritter von Haldenburg

Textdaten
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Autor: Theodor Lachmann
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Titel: Das Fräulein von Kargeck und der Ritter von Haldenburg
Untertitel:
aus: Überlinger Sagen, in: Alemannia, Band XVII, S. 265–266
Herausgeber: Anton Birlinger
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1889
Verlag: Peter Hanstein
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Erscheinungsort: Bonn
Übersetzer:
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Quelle: Google-USA*, Commons
Kurzbeschreibung:
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[265] 10 DAS FRÄULEIN VON KARGECK UND DER RITTER VON HALDENBURG
(Hero und Leander am Bodensee)

Am jenseitigen Ufer des Überlingersees hebt sich vom waldigen Ufer ein steiler Fels ab, auf dem die Burg Kargeck gestanden. Vor vilen Jaren lebte auf diser Burg ein Ritter mit seiner Tochter Fortunate, welche den Besizer der gegenüberligenden Haldenburg liebte. Der Vater des Fräuleins aber wollte dise Minne nicht dulden, weshalb die Liebenden eine List ersannen um troz dem Verbot des Vaters zusammen zu kommen; jeden Abend, wenn das Burgfräulein allein war, stellte sie ein Liecht ans Fenster; sobald der Ritter von Haldenburg dises Zeichen sah, schwamm er über den See zu seiner Geliebten. Wenn dann der Himmel zu dämmern begann, kerte er auf gleiche Weise zurück. Lange gieng es so ganz gut. Als aber eines Morgens der Jüngling heimkeren wollte, überraschte in mitten auf dem See ein heftiger Sturm, vergebens kämpfte der Schwimmer gegen die gewaltigen Wogen; die Kräfte verließen in und die Fluten zogen in hinab. Nach kurzer Zeit gab der See sein Opfer zurück. Das Fräulein aber entsagte der Welt und gieng ins Kloster. Sie war die Lezte ires Stammes. Burg Kargeck ward im Bauernkrieg zerstört. (Diselbe Sage get auch von den disen benachbarten Burgen Bodmann und Hohenfels: ein Ritter von Hohenfels schwamm mit einem brennenden Liecht auf dem Kopf, als [266] Wegleuchte und zugleich als Signal, zu einem Fräulein von Bodmann über den See; einst aber ward er vom Sturme überrascht, welcher das Liecht ausleschte und den Ritter in der Tiefe begrub; das Fräulein nam den Schleier.)

Mündlich

Auch in XStaiger „die Stadt Überlingen“; Dr. Müller „die Mineralquell- und Seebade-Anstalten in Überlingen“; Dr. Magg „Grundrisse zu Holzschnitten“.