Textdaten
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Autor: Franz Grillparzer
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Titel: Das Fest im Kuhstall
Untertitel:
aus: Die zehnte Muse. Dichtungen vom Brettl und fürs Brettl. S. 208
Herausgeber: Maximilian Bern
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1904
Verlag: Otto Eisner
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Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: Commons = Google-USA*
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[208]

Das Fest im Kuhstall.
(1822)

Seht mir doch die blanken Rinder,
Wie sie steh’n in vollem Glanz!
Reich geschmückt wie Christtags-Kinder,
Kopf und Nacken ziert der Kranz.

5
Herren geh’n herum und Frauen,

Fein von Sitten und Gewand;
Und um Ohr und Hörner krauen
Sie mit schmeichelnd weicher Hand.

Sonst von Rohen nur misshandelt

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Und geplagt von Magd und Knecht:

Hat die Welt sich so verwandelt?
Ward der Mensch mit eins gerecht? –

Armes Volk! du hebst den Nacken,
Und es wächst dir neu der Mut?

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Morgen wird man neu dich placken,

Heut ist man zum Scherz dir gut.

Wenn nicht eigne Lust sie triebe,
Deine lockte sie wohl nie;
Armes Volk! Nicht deine Liebe,

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Deine Milch verlangen sie.


Franz Grillparzer.