Das Ehrengeschenk der Stadt London an den deutschen Kaiser

Textdaten
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Autor: A. S.
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Titel: Das Ehrengeschenk der Stadt London an den deutschen Kaiser
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 34, S. 580
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1891
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[580] Das Ehrengeschenk der Stadt London an den deutschen Kaiser. Bei Gelegenheit des Besuchs des deutschen Kaisers in der Guildhall zu London am 10. Juli wurde ihm neben einer Adresse ein Geschenk von außerordentlicher Schönheit und hohem künstlerischen Werthe überreicht, dessen Abbildung wir unseren Lesern vorlegen. Es ist ein in gothischem Stile ausgeführtes Schmuckkästchen, dessen Deckel von einer Figur gekrönt wird, welche den Genius der Stadt London versinnbildlicht. Sie hält in der Rechten den Merkuriusstab, das Zeichen der Welthandelsstadt, und in der Linken einen Schild mit dem Stadtwappen in den entsprechenden Farben.

Das Ehrengeschenk der Stadt London an den deutschen Kaiser.

Die Seiten des Deckels weisen außer dem Stadtwappen Ansichten hervorragender Gebäude der Stadt auf; das alles ist in zarten Farben fein emailliert. Auf dem Rande des Deckels stehen sechs kaiserliche Adler. Die Felder auf der vorderen Langseite des Kästchens selbst enthalten in getriebener Arbeit sinnbildliche Figuren in Gold auf blau emailliertem Hintergrunde: eine schwerttragende Engelsgestalt, zu deren Füßen der überwundene Drache liegt und deren Linke einen Kranz hochhält; gegenüber die „Gerechtigkeit“, welche die kaiserliche Krone über ihr Haupt emporhebt, während zu ihren Füßen Schwert und Wage zu sehen sind und ihre Linke an einem Füllhorn ruht. Zwischen diesen beiden Feldern erblicken wir das kaiserliche Wappen, dessen Krone mit echten Diamanten besetzt ist. Die Felder an der Schmalseite stellen zwei Ereignisse aus der Geschichte dar, welche auf die nahe Verwandtschaft Englands und Deutschlands hinweisen: die Hochzeit der Königin Viktoria mit Prinz Albert und die des verstorbenen Kaisers Friedrich mit der Prinzeß Viktoria. Auf der Rückseite befinden sich im Mittelfelde die Widmung, auf den beiden Seitenfeldern die Versinnbildlichungen des Handels und der Wohlfahrt. – Das Band unter diesen Feldern enthält Namen und Wappen der zum Deutschen Reiche gehörenden Staaten. Unter den Füßen, auf denen der Kasten ruht, blickt zu jeder Seite der Londoner Greif hervor, die Augen sprühen Blitze, denn es sind Diamanten, deren sich diese Wesen als Sehorgan bedienen. Das Ganze steht auf einem eichenen mit blauem Sammet überzogenen Untersatze; ein silbervergoldetes Inschriftband umzieht ihn, das prächtig aus seinem Untergrunde hervorleuchtet. So ist dieses Werk nicht nur von hohem künstlerischen Werthe durch Erfindung und Zeichnung, auch die Farbenvertheilung läßt den bedeutsamen Künstler erkennen. Eine reiche Pracht entfaltet sich in dem Gold, dem Silber, dem Email, den Edelsteinen, und doch ist nirgends Ueberladung zu finden, überall ist ein schönes Maß gewahrt. Die Kassette macht den Erfindern und Verfertigern, Mappin Brothers, alle Ehre. A. S.