Das Bismarck-Denkmal in Magdeburg

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Titel: Das Bismarck-Denkmal in Magdeburg
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aus: Die Gartenlaube, Heft 15, S. 453, 479
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1899
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[453]

Das Bismarck-Denkmal in Magdeburg.
Nach einer Aufnahme von Photograph W. Müller in Magdeburg.

[479] Das Bismarck-Denkmal in Magdeburg. (Zu dem Bilde S. 453.) Von den Standbildern, welche bisher dem Fürsten Bismarck errichtet worden sind, ist das am 1. April dieses Jahres in Magdeburg enthüllte von ganz besonderem künstlerischen Wert. Als Hauptstadt der preußischen Provinz Sachsen und des Regierungsbezirks, in welchem das Gut Schönhausen und damit die Geburtsstätte des großen Kanzlers liegt, hat Magdeburg durch Aufstellung dieses Denkmals in dem Einiger Deutschlands zugleich den größten Sohn der heimatlichen Provinz geehrt. Den Anlaß zu dem Ausschreiben eines Wettbewerbs für das Denkmal gab 1895 der achtzigste Geburtstag des Fürsten. Das Ergebnis war die Annahme eines von den Braunschweiger Künstlern Karl Echtermeyer und Hermann Pfeifer eingelieferten gemeinsamen Entwurfes, mit dessen Ausführung in Kupfertreibarbeit die altberühmte Howaldtsche Erzgießerei in Braunschweig beauftragt wurde. Auf einem großen, bisher nach Scharnhorst, jetzt aber nach Bismarck benannten Platze, unweit des Domes und hart am Breitenwege, der Hauptverkehrsader Magdeburgs, hat das Standbild seine Aufstellung gefunden. In der Vollkraft seines machtvollen, in sich selbst beruhenden Wesens, den Mantel der Kürassieruniform leicht zurückgeschlagen, so daß auf der Brust das Eiserne Kreuz und am Hals der Orden Pour le mérite sichtbar sind, das Haupt stolz erhoben, den Blick ins Weite gerichtet, so steht der Kanzler in doppelter Lebensgröße auf dem hohen Sockel aus rotem Granit. Ein einziges Wort, der Name „Bismarck“. ist auf dem Sockel in monumentaler Lapidarschrift zu lesen; als einfacher, aber bedeutsamer Schmuck ist darunter ein gewaltiger Adler angebracht, der mit weitausgreifenden Fängen das Reichswappen verteidigt. Glücklich wie die Wahl des Materials war auch die des Standorts, denn man setzte das Denkmal von den umgebenden vierstöckigen Wohnhäusern des Bismarckplatzes so weit entfernt, daß sich die Figur in voller Klarheit scharf vom Himmel abhebt. Die Feier der Einweihung am 1. April verlief unter allgemeiner Beteiligung; die Weiherede hielt Amtsgerichtsrat Schwabe, der Vorsitzende des Denkmalsausschusses.