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Scorpion,

Sinnbild des Bösen, sofern es weh thut, giftig und beissend zugleich, der teuflischen Qual. „Ihre Qual war wie eine Qual vom Scorpion.“ Offenb. Joh. 9, 5. Rehabeam drohte den Juden: „Mein Vater hat euch mit Geisseln gestrichen, ich aber werde euch mit Scorpionen streichen.“ Hier sind scharfe Geisseln mit eisernen Spitzen gemeint, die aber nur wegen der grossen Qual, die sie verursachen, und wegen der Krümmung Scorpionen hiessen. 1. Kön. 12, 11. Die Gestalt des Scorpions gehört zu denen, die bei Teufelsfrazzen angewandt werden. Riesenhaft in der Hölle der Juden, Eisenmenger II. 345. Ein Teufel entweicht in Scorpionsgestalt aus einem Besessenen. Rathgeber, Gothaisches Museum S. 231. – Ein Scorpion ist Attribut des Franciscus von Fabriano, der einen solchen im Abendmahl trank, aber durch eine Ader wieder herausliess (16. Mai). – Die Stelle bei Lucas 11, 12: „So er um ein Ei bittet, der ihm einen Scorpion dafür böte,“ ist wahrscheinlich durch die eirunde Form der im Süden oft schon sehr grossen Scorpione zu erklären. Vgl. Rosenmüller, Morgenland V. 184. Der Gegensatz ist sehr schön. Im Ei [360] schlummert das Leben, daher es Sinnbild nicht nur der Geburt, auch der Wiedergeburt ist (Osterei). Im Scorpion dagegen einigt sich der bittere Tod mit dem Gift der Hölle, der Bosheit des Teufels.