<<< Säule >>>
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aus: Christliche Symbolik
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Säule,

Sinnbild der tragenden Kraft, daher auf Bildern, welche die christlichen Tugenden darstellen, Attribut der fortitudo. Auch Attribut der Rahel im Gegensatz gegen den Butterstössel der Lea in den Ulmer Chorstühlen. Vgl. Rahel. Gegensatz der Glaubenskraft und der Weltlichkeit, der Tendenz zum Ewigen und zum Vergänglichen. Nach der Offenbarung Johannis 21, 14. standen auf den zwölf Grundsteinen des neuen Jerusalems die Namen der Apostel. Dieselben Namen stehen auf den zwölf Pfeilern des Kölner Domchors. Im paulinischen Briefe an die Galater 2, 9. werden Jakobus, Kephas und Johannes Säulen genannt. Noch jetzt nennt man sprichwörtlich wie die Apostel und Kirchenväter, so alle grossen Martyrer, Bekenner, Lehrer und Bischöfe Säulen der Kirche. Die sieben Säulen, auf welche nach den Sprichwörtern Salomonis 9, 1. die Weisheit ihr Haus erbaut, werden auf die sieben Gaben des heiligen Geistes bezogen. Vgl. Kreuser, Kirchenbau I. 549.

Die beiden berühmten Säulen Jachin[WS 1] und Boas am Tempel Salomo's, nach 1. Kön. 7, 21, haben dieselbe Bedeutung als Grundpfeiler. Will man sie mit den Säulen des Herkules, mit den Stützen des Himmels am Weltende nach heidnischer Vorstellungsart vergleichen (Sepp, Heidenthum I. 148. 154.), so hat das wenigstens für die christliche Symbolik keine Bedeutung, so wenig wie die Anwendung, welche in der Freimaurerei von jenen Säulen gemacht wird. – Die Säule, an welcher Christus gegeisselt worden, nimmt ihren Platz unter den Passionswerkzeugen ein ohne eine besondere symbolische Bedeutung.

Nach der spanischen Legende betete der heilige Jakob auf seiner Reise durch Spanien einst in der Gegend von Saragossa, als die heilige Jungfrau ihm erschien und ihre Hand auf eine abgebrochene Säule legte, hier solle er ihr eine Kirche bauen. Daraus entstand die grosse Kirche Unsrer [297] Lieben Frau del pilar zu Saragossa. Die Hauptkirche zu St. Jago aber wurde bezeichnet durch einen darüber leuchtenden Stern. Dahin brachte man seine Leiche und baute darüber die Kirche, die der berühmteste Wallfahrtsort im Abendlande wurde. Cuendias, Spanien S. 85.

St. Simon Stylita führt diesen Beinamen, weil er jahrelang zur Busse auf einer Säule stand. Abt Pietro von Perugia hielt durch sein Gebet eine fallende Säule auf.

Feuersäulen erschienen über den Heiligen Briocus, Cuthbert, Gregor, um ihre Heiligkeit zu beurkunden. Die Feuersäule, die Nachts den aus Aegypten ziehenden Juden vorleuchtete, bei Tage aber als Wolkensäule erschien, ist ihr Vorbild. Vgl. den Artikel Wolke.

Eine Säule, an welche Wahnsinnige gekettet sind, ist Attribut des heiligen Gregorius Thaumaturga; denn weil durch seine Wunderkraft Irre geheilt wurden, pflegte man sie an die ihm geweihte Säule zu binden. 17. November.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Berichtigung Band II. In der Vorlage: 'Jachim'