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Rahel.

Schon Matthäus (2, 17.) bezog die Stelle des 1. Buches Mosis 35, 19, wo es von der Rahel heisst, sie beweine ihre Kinder, auf den bethlehemitischen Kindermord, und erklärte hier eine alttestamentalische Prophezeihung durch das neue Testament für erfüllt. Aber auch in anderer Weise sah man in Rahel, wie in ihrer Schwester Lea, alttestamentalische Vorbilder. Cyrillus (Glaphyr. in Genesin 4, 135.) vergleicht die Lea mit dem Judenthum, die Rahel aber mit dem Heidenthum, weil in dem letztern das Christenthum tiefere Wurzeln geschlagen und bessere Früchte getragen habe. Ferner bilden sie denselben Gegensatz, wie später Martha und Magdalena. Lea ist die minder schöne, aber brave und nützliche Hausfrau, Rahel ist schöner und geistiger, dem beschaulichen Leben und den Idealen zugewendet. So contrastiren sie als die zwei Hauptrichtungen des Lebens neben der berühmten Mosesstatue des Michel Angelo. Vasari V. 343. Bunsen, Beschr. von Rom III. 2. 235. An den Chorstühlen des Ulmer Münsters hält Lea ein hölzernes Werkzeug (Stössel in’s Butterfass?), Rahel aber eine steinerne Säule. In Dante’s Fegfeuer 27. pflückt [261] sich Lea Blumen, um sich schöner zu machen (die Werkheiligkeit), während Rahel ungeschmückt, durch sich selbst schön, keinen Blick vom Spiegel (der göttlichen Betrachtung) abwendet.

Es scheint jedoch, man müsse nach Jesaias 31, 15—17. Rahel noch höher fassen als Vorbild der schmerzensreichen Mutter. Am Grabe Rahels, nur eine Stunde von Jerusalem, erscheint ihr Geist und wehklagt über das Schicksal ihrer Kinder, d. h. der Kinder Israel zur Zeit der babylonischen Heimsuchung. Aber der Herr spricht zu ihr: „Lass dein Weinen, denn deine Kinder werden wiederkommen.“ Das lässt eine Beziehung auch auf den Jammer der christlichen Welt und auf die Verheissung der himmlischen Heimath zu.