<<< Passionsblume >>>
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Passionsblume.

Als die Spanier nach Amerika kamen, fanden sie daselbst diese Blume und gaben ihr sogleich den Namen passiflora oder Passionsblume, weil auf wunderbare Weise in ihrer Blüthe die Passionswerkzeuge dargestellt sind. Der rothgedüpfelte Nectarienkranz gleicht dem blutigen Dornenkranze; die fünf Staubfäden gleichen den fünf Wundenmalen, der Fruchtknoten dem Kelch, der Griffel der Geisselsäule, die drei Narben den drei Nägeln, das Blatt der Lanze, die Ranken der Geissel. Nach einer alten Legende soll aus dem vom Kreuze des Heilands herabträufelnden Blute eine wunderbare neue Pflanze gewachsen seyn. Damit hat man nun die Passionsblume in Verbindung gebracht. Pauline Klein in ihren schönen Parabeln hat in diesem Sinne die Blume besungen. Auch liebt man in Vignetten zu Erbauungsbüchern die Passionsblume anzubringen, wie sie zu den Füssen des Kreuzes an demselben hinaufrankt. In Stehlings jüngstem Gericht S. 17 wird die Schöpfung dieser Blume sinnig derjenigen des Pfaues gegenübergestellt, das geistig Tiefste dem sinnlich Schönsten.